
Afrika: 500 Millionen Menschen ohne Wassersicherheit
Rund ein Drittel der Menschen auf dem afrikanischen Kontinent lebt ohne sicheren Zugang zu Wasser. Sogar in den wasserreichsten Regionen besteht gemäss Vereinten Nationen zu wenig Wassersicherheit. Zudem werden die grossen Grundwasservorkommen Afrikas kaum genutzt. Im jüngsten Weltwasserbericht fordert die UNO deshalb eine intelligente Nutzung des Grundwassers.
Montag, 27. Juni 2022
Ägypten, Botswana, Gabun, Mauritius und Tunesien gelten als die fünf wassersichersten afrikanischen Länder. Doch auch sie weisen gemäss den Vereinten Nationen ein «nur bescheidenes Niveau an Wassersicherheit auf». Auf der anderen Seite sind Somalia, Tschad und Niger die Länder mit der niedrigsten Wassersicherheit auf dem Kontinent.
Bessere Nutzung des Grundwassers
Eine entscheidende Rolle für die Wasserversorgung vieler Länder spielt das Grundwasser. Doch gemäss dem jüngsten Weltwasserbericht der Vereinten Nationen mangelt es vielerorts an Wissen. Dies führe zu einer Übernutzung und zu einer nicht nachhaltigen Verwaltung des Grundwassers. In vielen Regionen der Erde – allen voran Asien – wird das Grundwasser intensiv für die landwirtschaftliche Produktion genutzt. Die Grundwasserspiegel in China und Südasien sinken schnell.
Der afrikanische Kontinent nutzt dagegen seine reichen Grundwasserreserven kaum. Lediglich drei Prozent der Ackerflächen seien mit Bewässerungssystemen ausgestattet, von denen nur fünf Prozent Grundwasser nutzen. Die Vereinten Nationen fordern mehr Investitionen in die afrikanische Wasserinfrastruktur. Eine bessere Erschliessung des Grundwassers könne zu einer verbesserten Produktivität beitragen und ein Katalysator für die wirtschaftliche Entwicklung sein.
Neue Züchtungstechnologien
Ressourcenknappheit ist einer der grossen Megatrends, mit denen sich die Welt auseinandersetzen muss. Extreme Wetterereignisse nehmen zu und die Dürreperioden werden länger. Umso wichtiger sind innovative Technologien, die den Landwirten bei der Bewältigung dieser klimatischen Herausforderungen helfen, wie die Züchtung hitzetoleranterer Pflanzensorten oder neuartige Pflanzenschutzmittel und Biostimulanzien, die Pflanzen helfen, sogenannt abiotischen Stress besser zu bewältigen. Die Züchtung resilienter Sorten muss beschleunigt werden, daher ist die Zulassung zum Beispiel von Genomeditierung so essentiell.
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