Pflanzenpandemien bedrohen Ernährungssicherheit
Nicht nur Menschen, sondern auch Pflanzen können von Pandemien betroffen sein. Amerikanische Forschende warnen vor den zunehmenden Risiken von Pflanzenpandemien für die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln.
Freitag, 11. März 2022
Wie die «Washington Post» berichtet, warnt eine Gruppe von Pflanzenpathologen vor den Ausbrüchen von Pflanzenpandemien. In einem Artikel in der Fachzeitschrift «PNAS» präsentieren sie Vorschläge zur besseren Überwachung von ansteckenden Pflanzenkrankheiten. Gemäss den Wissenschaftlern treten neuartige Pflanzenkrankheiten immer häufiger auf. Dies hänge auch damit zusammen, dass die Bedingungen durch den Klimawandel immer günstiger werden. Und dies könne fatale Auswirkungen auf zukünftige Ernteerträge und die Versorgungssicherheit haben. Gemäss Vereinten Nationen wächst die Weltbevölkerung bis 2100 auf rund 11 Milliarden Menschen an. Zudem sind viele Pflanzenkrankheiten im Umlauf, die gemäss eines Artikels in der Fachzeitschrift «Global Change Biology» noch gar nicht entdeckt wurden. Vor diesem Hintergrund ist eine bessere Überwachung von Pflanzenkrankheiten dringend nötig.
Globale Zusammenarbeit unerlässlich
Die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten stellt ein Problem dar, das nur in einem globalen Rahmen gelöst werden kann. Eine globale Koordinierung und Finanzierung sind aus Sicht der Forschenden nötig, um Fortschritte erzielen zu können. Es brauche einen besseren Datenaustausch zwischen den einzelnen Ländern, um einen Echtzeitüberblick über die verbreiteten Krankheiten zu erhalten. Die Forschenden fordern zudem, dass das geografische Echtzeit-Informationssystem gefördert und auch Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden soll. Letztlich ist es gemäss dem Erstautor Jean Ristaino von der North Carolina State University jedoch unerlässlich, interdisziplinär zu arbeiten. Weil die menschliche Gesundheit viel mit Ernährung zu tun hat, müssten sich Forschende aus den Bereichen menschliche Gesundheit und pflanzliche Gesundheit vereinen.
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