Preise für Früchte steigen

Preise für Früchte steigen

Der eisige Frühling sowie die Unwetter der vergangenen Wochen haben bei europäischen Landwirten teilweise zu massiven Ernteausfällen geführt. Die Konsequenzen davon sind steigende Früchtepreise zum Sommerbeginn. Im Herbst könnte auch das Gemüse teurer werden.

Mittwoch, 15. September 2021

Wie «20 Minuten» berichtet, sind die Preise verschiedener Früchtesorten deutlich gestiegen. Besonders für Beeren und Steinobst waren die kühlen Temperaturen der vergangenen Wochen in Mitteleuropa alles andere als ideal. Die Importe von Aprikosen, Pfirsichen und Nektarinen aus dem nahen Ausland haben sich um bis zu 17 Prozent verteuert. Obwohl die Frostnächte im Frühling beinahe die gesamte Walliser Aprikosenernte vernichtete, seien Schweizer Früchte derzeit nicht von den Preissteigerungen betroffen, schreibt «20 Minuten» weiter.


Auch Gemüse bald teurer?

Verteuern könnte sich dagegen schon bald das Schweizer Gemüse – insbesondere Kartoffeln. Zwar konnte die Frühlingsernte noch erfolgreich eingezogen werden. Doch starker Hagel könnte das Kartoffelkraut stark beschädigen. Dies hätte auch Auswirkungen auf die Knollen im Boden. Auch für die Kraut- und Knollenfäule ist die feuchte Witterung ideal, um sich auszubreiten. Wie der Gemüseverband gegenüber «20 Minuten» sagt, könnte das schlechte Wetter schon bald Auswirkungen auf die Gemüsepreise haben.

Gut zu wissen

Auch Kartoffeln sind in der Schweiz knapp. Der Bund erhöhte im Juli den Import von Kartoffeln um 5000 Tonnen. Wegen der schlechten Wetterbedingungen im April und Mai und des hohen Verbrauchs der Haushalte sind die Lagerbestände von Schweizer Kartoffeln zurückgegangen. Hinzu kommt, dass die Knollen der Kartoffeln weniger lange haltbar sind, weil ihre Alterung bei der Einlagerung im vergangenen Herbst aufgrund des heissen Sommers im Jahr 2020 bereits weit fortgeschritten war. Nun zeigt sich, dass die Ernte 2021 die Nachfrage nicht wird decken können: Das nasskalte Wetter hat die Ausbreitung der Kraut- und Knollenfäule massiv begünstigt. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) musste das Importkontingent erneut erhöhen. Und die Branche muss die Abnahmebedingungen anpassen, kleinere Kaliber genehmigen und den Landwirten höhere Preise bezahlen. Kartoffelchips werden dieses Jahr also kleiner und teurer sein.

Ähnliche Artikel

Mit der Genschere in die Zukunft – bald auch in der Schweiz?
Medien

Mit der Genschere in die Zukunft – bald auch in der Schweiz?

Die Genom-Editierung gilt als Hoffnungsträger für eine nachhaltigere, klimaresilientere Landwirtschaft. Doch die Schweiz zögert bei der Zulassung. Eine Volksinitiative verlangt gar deren Verhinderung. Doch was kann CRISPR wirklich leisten?

Weniger als 50 Prozent: Wie die Schweiz ihre Selbstversorgung verspielt
Medien

Weniger als 50 Prozent: Wie die Schweiz ihre Selbstversorgung verspielt

Die Schweizer Landwirtschaft steht massiv unter Druck. Wetterextreme, Schädlinge und immer strengere Auflagen setzen den Produzenten zu. Die Folge: Der Selbstversorgungsgrad sinkt dramatisch – besonders bei pflanzlichen Lebensmitteln. Um die Ernährungssicherheit in der Schweiz sicherzustellen, braucht es dringend wirksame Pflanzenschutzmittel.

Nur die halbe Wahrheit in der Gentech-Debatte
Neue Züchtungstechnologien Medien

Nur die halbe Wahrheit in der Gentech-Debatte

Wer nur Risiken sieht, bleibt blind für die Chancen einer neuen Technologie. Die Gentech-Gegner haben eine neue Umfrage zu den neuen Züchtungsmethoden vorgelegt, welche vielsagende Leerstellen aufweist. 

«Das BLW lässt die produzierende Landwirtschaft im Stich»
Medien

«Das BLW lässt die produzierende Landwirtschaft im Stich»

Zunehmende Schädlinge, fehlende Mittel, wachsende Bürokratie – die Kritik der Bauern am Bund ist laut und deutlich. Die Schweizer Landwirtschaft stehe am Limit, berichtet der «Blick». Die Forderung: Es braucht endlich wieder wirksame Pflanzenschutzmittel.

Weitere Beiträge aus Medien