 
                    Sicherheit: Produktivität und Vertrauen
Um im Jahr 2050 zehn Milliarden Menschen ernähren zu können, sind grosse Anstrengungen von Landwirtschaft und Forschung nötig. Dem Aspekt der Sicherheit kommt dabei eine grosse Bedeutung zu – und dies in zweierlei Hinsicht: Wichtig ist sowohl die Ernährungssicherheit als auch die Lebensmittelsicherheit. Um Ernährungssicherheit zu gewährleisten, muss die Produktivität der Lebensmittelproduktion erhöht werden. Dies geht nur mit Technologieoffenheit und der Adaption von neuen Technologien. Für die Konsumentinnen und Konsumenten ist auch die Lebensmittelsicherheit entscheidend. Ihr Vertrauen darf nicht durch Produkte erschüttert werden, die entweder die Gesundheit oder die Umwelt gefährden.
Montag, 22. November 2021
Gemäss aktuellen Zahlen der Food and Agricultural Organization (FAO) litten im Jahr 2020 immer noch 800 Millionen Menschen an Hunger. Tendenz aufgrund der Corona-Pandemie steigend. Fast ein Drittel der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu adäquater Ernährung. Die Gewährleistung von Ernährungssicherheit ist deshalb weltweit das fundamentalste Ziel der landwirtschaftlichen Produktion. Aufgrund des nach wie vor starken Bevölkerungswachstums, zunehmender Bodenerosion, Klimawandel, Schädlingsdruck und Konfliktherden, ist das Ziel der weltweiten Ernährungssicherheit eine Herkules-Aufgabe. Ohne neue Technologien, die grössere Ernten auf weniger Landfläche und mit weniger Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmittel ermöglichen, wird es nicht gehen.
Sichere Technologien
Die Anforderungen an neue Technologien sind gross. Entscheidend ist nicht nur die Produktion einer ausreichenden Kalorienzahl, sondern auch die Sicherheit für Mensch und Umwelt. Grosse Hoffnungen ruhen auf der Grünen Gentechnik und insbesondere der Genom-Editierung. Sie haben das Potenzial, die Ernährungssicherheit massiv zu verbessern. Die rasche Züchtung neuer und robuster Sorten, ist im Wettlauf mit dem Klimawandel entscheidend. Zudem sind sich Forscherinnen und Forscher einig, dass gentechnische Verfahren genauso sicher für Mensch und Umwelt sind wie herkömmliche Pflanzenzüchtungsmethoden.
Sichere Erträge
Ohne Pflanzenschutzmittel wird es aber auch in Zukunft nicht gehen. Allerdings werden sie in ihrer Wirkung immer gezielter und damit umweltverträglicher. Sie aus der Landwirtschaft zu verbannen, würde mehr Unsicherheit als Sicherheit schaffen. Einerseits würde ohne sie der Food Loss auf dem Feld und damit auch die Ernährungs-Unsicherheit zunehmen. Pflanzenschutzmittel werden auch in Zukunft Erträge sichern. Gleichzeitig werden Pflanzenschutzmittel intensiv geprüft. Sie müssen den strengen Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit gerecht werden.
Sichere Lebensmittel
Beispielsweise tragen Fungizide im Weizenanbau zur Lebensmittelsicherheit bei, indem sie krebserregende Pilze (Mykotoxine) bekämpfen und damit die Konsumentinnen und Konsumenten schützen. So darf nur qualitativ hochwertiger Weizen ohne gefährliche Gifte von Schimmelpilzen zur Produktion unseres täglichen Brots verwendet werden. Pflanzenschutzmittel tragen somit zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit bei. Ohne Pestizide würden in der Lebensmittelverarbeitung auch Reinigungs- und Desinfektionsmittel (Biozide) fehlen. Sie stellen eine keimfreie Produktion sicher. Das ist aktive Vorbeugung gegen Krankheiten und stärkt das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten in die Lebensmittel. Denn ohne Vertrauen gibt es keine Sicherheit.
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