Technologischer Fortschritt in der Landwirtschaft
In den letzten Jahrzehnten hat der technologische Fortschritt dafür gesorgt, dass das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln deutlich präziser geworden ist. Es müssen dadurch weniger Mittel eingesetzt werden als früher.
Mittwoch, 22. Januar 2020
Das Wichtigste in Kürze:
- Neue Technologien sorgen für mehr Präzision in der Landwirtschaft.
- Mit Drohnen können Felder genauer überwacht und Pflanzenschutzmittel zielgenauer ausgebracht werden.
- Dadruch lassen sich die eingesetzten Wirkstoffemengen reduzieren.
Die digitale Entwicklung geht weiter und umfasst Bereiche wie Krankheitserkennung durch Satellitenbilder, GPS-Steuerung, verbesserte Düsentechnik, Einsatz von Ultraschall und Sensoren, softwaregesteuerte Optimierung der Sprühmenge, präventive Saatgutbehandlung und viele weitere Massnahmen. Damit kann der Einfluss auf die Umwelt laufend reduziert werden. Dank datenbasierter Farmmanagement-Methoden wird zudem die Rückverfolgbarkeit der landwirtschaftlichen Produkte einfacher und die Transparenz in der ganzen Wertschöpfungskette vom Bauernhof bis zum Konsumenten erhöht.
Megatrend: Digitalisierung
Drohnen
Drohnen finden immer mehr auch den Weg in die Landwirtschaft. Sie kommen zum Beispiel bereits für Flugaufnahmen, das Ausbringen von Schlupfwespen in der Schädlingsbekämpfung oder das Aufspüren von Rehkitzen zum Einsatz. Der Bundesrat bewilligte nun in der Schweiz als erstem Land Drohnen für das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln. Sie sollen eine Alternative für Helikoptersprühflüge in steilen Rebhängen werden oder im Gemüseanbau statt schwerer Traktoren, die den Boden verdichten, zum Einsatz kommen. Drohnen erlauben einen präziseren und damit sparsameren sowie umweltschonenderen Einsatz der Mittel. Jede Drohne muss ein Bewilligungsverfahren durchlaufen und wird periodisch geprüft.
Befüllung, Spritzenreinigung und Entsorgung
Eine wichtige Rolle bei der Minimierung von Umwelteinflüssen durch Pflanzenschutzmittel spielt das fachmännische Einrichten des Befüll- und Waschplatzes. Dieser sollte so konstruiert sein, dass beim Befüllen und vor allem Waschen keine Pflanzenschutzmittelreste in die Umwelt gelangen. Noch sind nicht alle Waschplätze konsequent umgerüstet. Im Aktionsplan Pflanzenschutz ist dies aber vorgesehen und jeder Betrieb muss in Zukunft zwingend ein Waschplatzkonzept vorlegen. Dieses garantiert einen professionellen Umgang mit den Mitteln beim Befüll- und Waschvorgang und minimiert die Umwelteinflüsse weiter. Die forschende Pflanzenschutz-Industrie stellt hier nicht nur ihre Beratungsexpertise zur Verfügung, sondern entwickelt praxistaugliche professionelle Lösungen zur Befüllung, Spritzenreinigung und Entsorgung von Pflanzenschutzmittelrückständen.
Gut zu wissen
Das fachmännische Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln ist heute ein Hightech-Geschäft, das vielfach von spezialisierten Lohnunternehmern übernommen wird. Die Investitionen und die Expertise der forschenden Industrie ist hier zentral, verfügt sie doch über Erfahrungen in diesem Bereich aus allen Weltregionen und stellt die für Kleinstmengenausbringung notwendigen Rezepturen (Formulierungen) wie die Saatgutbehandlung zur Verfügung.
Ähnliche Artikel
Der ideologische Missbrauch «wissenschaftlicher» Studien
Wissenschaft dient als Grundlage für politische Entscheidungen, auch im Naturschutz. Eine zentrale Frage ist jedoch: Wie vertrauenswürdig sind die zugrundeliegenden Studien und Daten? Ein Artikel aus der «NZZ am Sonntag» und die Erläuterungen von Quarks bieten aufschlussreiche Perspektiven über die Qualität von wissenschaftlichen Studien und den möglichen Missbrauch von Zahlen.
Wie lässt sich Biodiversität effizient schützen?
Biodiversität ist eine wichtige Lebensgrundlage. Und das Thema ist sehr aktuell: Die Pflicht zur Ausscheidung von Biodiversitätsförderflächen in der Schweizer Landwirtschaft hat offensichtlich nicht die angestrebten Ziele erreicht. Die Artenvielfalt bleibt gemäss aktuellen Veröffentlichungen unter Druck. Dies ist Anlass für swiss-food, das Spannungsfeld Biodiversität und Landwirtschaft in den Mittelpunkt des periodischen Talks, der am 26. Juni stattgefunden hat, mit drei ausgewiesenen Experten zu stellen und Hintergründe auszuleuchten.
Warum KI in der Landwirtschaft noch nicht ihren Durchbruch hatte
Künstliche Intelligenz ist in vielen Bereichen auf dem Vormarsch. In der Landwirtschaft scheint die neue Technologie aber noch nicht wirklich angekommen zu sein. Schuld daran ist die Natur, welche KI einen Strich durch die Rechnung macht. Nichtsdestotrotz wären die Chancen, welche KI der Landwirtschaft zu bieten hätte, immens.
Ernährung: Gehört der grünen Genschere die Zukunft?
Neue Pflanzensorten tragen zur Versorgungssicherheit bei. Die als «Genschere» bekannten neuen Züchtungsmethoden wie Crispr haben das Potenzial, die Landwirtschaft und die Ernährung zu revolutionieren.