Vertrauen in bahnbrechende Innovationen

Vertrauen in bahnbrechende Innovationen

Eine globale Umfrage bei mehr als 13’000 Personen aus 13 Ländern zeigt, dass die Menschen gegenüber neuen Technologien grundsätzlich positiv eingestellt sind. Die Studie belegt zudem eine klare Korrelation zwischen Wissensstand und Einstellung: Je mehr die Menschen über eine Technologie wissen, desto positiver bewerten sie diese.

Freitag, 24. Januar 2025

Leaps by Bayer und die Boston Consulting Group (BCG) haben eine der umfangreichsten globalen Umfragen zur Akzeptanz bahnbrechender Technologien durchgeführt. Teilgenommen haben 13’000 Personen aus 13 Ländern auf allen Kontinenten ausser der Antarktis. Die Teilnehmenden wurden zu ihrer Haltung gegenüber Zell- und Gentherapien, KI in der Medizin, neuen Züchtungstechnologien in der Landwirtschaft und kultiviertem Fleisch befragt. Die Ergebnisse zeigen einen Optimismus gegenüber Wissenschaft und Technologie. Doch gerade in westlichen Ländern fehlt teilweise das Vertrauen. Skepsis wird durch mangelndes Wissen und Vertrauen geschürt: Die Studie ergab eine klare Korrelation zwischen dem Wissen der Befragten über eine Technologie und wie optimistisch sie diese einschätzen.

Das gleiche Bild zeigt sich auch in der Schweiz. Das unterstreicht eine Umfrage von gfs.bern: 44 Prozent der Befragten zeigten sich genomeditierten Pflanzen gegenüber unentschlossen. Nach einer kurzen Erläuterung beurteilten jedoch 64 Prozent die Technologie als nützlich – und das sogar über Parteigrenzen hinweg. Klar ist, die Welt ist auf bahnbrechende Technologien angewiesen. Sie können nicht nur aktuelle Herausforderungen wie Ertragsausfälle oder den Klimawandel bewältigen, sondern sie können auch die gesellschaftliche Akzeptanz gewinnen – wenn Vertrauen geschaffen wird.


Wichtige Erkenntnisse aus der globalen Befragung

Der Optimismus gegenüber der Wissenschaft ist in bestimmten Regionen grösser: Insgesamt sind 72 Prozent der Umfrageteilnehmer optimistisch, in welche Richtung sich die Welt in Bezug auf Wissenschaft und Technologie entwickelt. Länder mit mittlerem Einkommen, z.B. China (86 Prozent) und Nigeria (94 Prozent), sind optimistischer hinsichtlich der Wissenschaft als einkommensstarke westliche Länder wie Frankreich (53 Prozent), Deutschland (54 Prozent) oder die USA (68 Prozent).

Der Westen leidet unter einer Vertrauenskrise: Insgesamt vertrauen 62 Prozent der Befragten den Gesundheitsbehörden, dass sie im besten Interesse der Öffentlichkeit handeln. Dabei ist das Vertrauen in westlichen Ländern deutlich geringer – beispielsweise in Frankreich bei 48 Prozent und in den USA bei 56 Prozent – im Vergleich zu Ländern mit mittlerem Einkommen, wie China mit 73 Prozent und Nigeria mit 86 Prozent.

Positive Einstellung gegenüber neuen Züchtungstechnologien: Die meisten Befragten (56 Prozent weltweit) stehen der NZT-Verwendung in der Landwirtschaft positiv gegenüber, insbesondere wenn solche Technologien eingesetzt werden, um Pflanzen widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen. 47 Prozent der europäischen Befragten haben eine positive Sicht auf NZT und 34 Prozent sind neutral, während nur 12 Prozent eine negative Sicht haben. Diese Offenheit ist bemerkenswert, da die Nutzung von NZT in Europa weiterhin stark eingeschränkt ist.

In einer Zeit, die von geopolitischen Veränderungen geprägt ist, bleibt der Bedarf der Gesellschaft an Lösungen für den Klimawandel, strapazierte Gesundheitssysteme und globale Ernährung so gross wie eh und je. Aber die neuen Technologien allein sind nur ein Teil der Antwort. Erhöhtes Wissen und Vertrauen sind von grösster Bedeutung für die öffentliche Akzeptanz neuer Technologien, die die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden verbessern können.

Über Leaps by Bayer

Leaps by Bayer möchte zur Lösung von zehn der grössten Herausforderungen der Menschheit durch bahnbrechende Innovationen beitragen. Als strategische Einheit für Impact Investments bei Bayer haben wir bereits über 2 Milliarden US-Dollar in mehr als 65 Unternehmen investiert, die neuartige wissenschaftliche Ansätze in den Bereichen Gesundheit und Landwirtschaft verfolgen. Mit diesen Investitionen in neu entstehende technologische Plattformen wollen wir zehn signifikante Herausforderungen («Leaps») bewältigen. www.leaps.bayer.com

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