Neu soll das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit entscheiden, ob ein Pflanzenschutzmittel die Zulassung erhält. Für die Industrie ist wichtig, dass die Effizienz des Verfahrens zunimmt, wie scienceindustries in einer Medienmittelung schreibt. Zudem muss die Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel anhand wissenschaftlicher Kriterien erfolgen. Eine Verbesserung des Zulassungsverfahrens ist dringend nötig: 100 Gesuche für innovative und umweltfreundlichere Produkte für den biologischen wie konventionellen Landbau stecken zum Teil seit mehreren Jahren im Verfahren fest.
Dies hat weitreichende Konsequenzen: Die Landwirte sind gezwungen, auf ältere Mittel zurückzugreifen, um ihre Kulturen ausreichend zu schützen. Nur so können sie die von den Konsumentinnen und Konsumenten geforderten regionalen Lebensmittel in hoher Qualität und zu erschwinglichen Preisen herstellen.
Die forschenden Agrarunternehmen fordern, dass Innovationen schnell den Weg zum Markt finden, um ihre positive Wirkung für Umwelt und Gesellschaft entfalten zu können. Dazu braucht es einen wissenschaftsbasierten Zulassungsprozess mit klaren Fristen und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen. Das gilt für alle Produkte der forschenden Industrie, also nicht nur bei den Pflanzenschutzmitteln, sondern genauso auch im Gesundheitsbereich bei Impfstoffen, Antibiotika und Arzneimitteln.
Das aktuelle Schweizer Zulassungsverfahren ist schon seit Längerem sehr langsam. Das ist für Schweizer Unternehmen, die viel Mittel in Forschung und Innovationen sowie in der Registrierung in der Schweiz investieren, inakzeptabel. Im Moment ist der Zugang zum Schweizer Markt mit innovativen Produkten nicht gewährleistet. Dies könnte bewirken, dass global tätige Firmen künftig von einem Zulassungsantrag für den vergleichsweise kleinen Agrarmarkt Schweiz komplett absehen. Dies ist insbesondere aus der Perspektive eines besseren Umweltschutzes nicht zielführend, da neue Wirkstoffe in der Regel spezifischer, wirksamer und umweltverträglicher sind.