Glyphosat ist das am weitesten verbreitete Herbizid. Pro Jahr werden weltweit rund 800’000 Tonnen davon eingesetzt. Zu 90 Prozent in der Landwirtschaft – aber auch im Strassen- und Schienennetz, in der Industrie, im Gartenbau, in der Forstwirtschaft und in Privatgärten. Es wirkt gegen Unkräuter im Acker-, Wein- und Obstbau und wird beim Anbau von Zierpflanzen, auf Wiesen, Weiden und Rasenflächen angewendet. Die Giftigkeit von Glyphosat ist für Menschen und Tiere gering, da das gehemmte Enzym EPSPS nur bei Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen vorhanden ist. Säugetiere und damit auch Menschen haben eine Glyphosat-Resistenz.
Zugelassene Konzentrationen sind kein Gesundheitsrisiko
In den letzten Jahren ist eine Debatte über eine mögliche krebserregende Wirkung von Glyphosat entstanden. Im Jahr 2015 veröffentlichte die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre Einschätzung zu Glyphosat: Die Substanz sei «wahrscheinlich krebserregend». Wahrscheinlich krebserregend sind nach der WHO auch der Genuss von heissen Getränken oder der Konsum von rotem Fleisch. In den zugelassenen Höchstkonzentrationen – das bestätigen heute die Mehrheit der wissenschaftlichen Studien zur Substanz sowie die Behörden – geht von Glyphosat kein Gesundheitsrisiko aus.
Gut zu wissen
Das Ausbringen von glyphosathaltigen Produkten kurz vor der Ernte, wie dies im Ausland teilweise möglich ist, ist in der Schweiz verboten. Daher ist mit keinen Rückständen in Lebensmitteln aus heimischem Anbau zu rechnen. Grundsätzlich ist es aber möglich, dass Menschen über Lebensmittel ausländischer Herkunft Rückstände von Glyphosat einnehmen. Die zulässigen Höchstkonzentrationen sind aber auch hier ausreichend tief festgelegt.