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Pestizid-Verbot gefährdet den Innovationsstandort Schweiz

Pestizid-Verbot gefährdet den Innovationsstandort Schweiz

Die Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» will die Verwendung von synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Desinfektionsmitteln in der Landwirtschaft und der Verarbeitung von Lebensmitteln ganz verbieten. Ein solches Verbot würde den Forschungsstandort Schweiz massiv schwächen und die Schweizer Landwirtschaft ins Abseits stellen.
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Die beiden Agrarinitiativen «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» sowie die «Trinkwasser-Initiative» hätten bei einer Annahme gravierende Folgen für den Wirtschafts- und Forschungsstandort Schweiz. Auch Bauern und Konsumenten wären stark betroffen. Ein Blick auf die Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» aus Sicht der forschenden Industrie in der Schweiz.

Pestizide werden als Pflanzenschutzmittel in der landwirtschaftlichen Produktion gegen Schädlinge, Unkräuter und Pflanzenkrankheiten eingesetzt. Zu den Pestiziden gehören auch Biozide, die in der Tierhaltung und entlang der Verarbeitungskette Schädlinge bekämpfen oder als Reinigungs- und Desinfektionsmittel zum Einsatz kommen. Die Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» möchte synthetische Pestizide in der Landwirtschaft, in der Verarbeitung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen sowie in der Boden- und Landschaftspflege verbieten. Landwirte dürften zum Schutz ihrer Kulturen keine synthetischen Pflanzenschutzmittel mehr einsetzen. Maschinen in der ganzen Nahrungsproduktion könnten nicht mehr sachgerecht gereinigt, die Hygiene vom Stall bis zum Gipfelibetrieb nicht aufrechterhalten werden. Die Lebensmittelsicherheit wäre gefährdet. Dies ist ein grosses gesundheitliches Risiko für Konsumentinnen und Konsumenten. Von einem Verbot wäre auch der Biolandbau betroffen. Denn auch Bio-Pestizide werden teilweise synthetisch hergestellt (z.B. Kupferpräparate) oder enthalten synthetische Komponenten, damit sie haltbar sind. Das Kriterium «synthetisch» oder «nicht synthetisch» sagt noch nichts über die Umweltverträglichkeit eines Stoffes aus. Auch biologische Insektizide können bei unsachgemässer Anwendung in Gewässern grossen Schaden anrichten, weil sie giftig sind. Die Forderungen der Initiative sind wissenschaftlich nicht haltbar. 

Synthetische Stoffe sind massgeschneidert 

Mit der Forderung nach einem Verbot synthetischer Pestizide suggeriert die Initiative, dass synthetisch hergestellte Wirkstoffe im Gegensatz zu natürlichen Stoffen grundsätzlich gefährlich sind. Das ist nachweislich falsch. In der Medizin werden viele äusserst wichtige Medikamente auf synthetische Weise hergestellt. Niemand würde sie deshalb verbieten wollen. Umgekehrt können natürlich vorkommende Stoffe wie Viren, Bakterien oder Tier- und Pflanzengifte für Menschen sehr gefährlich sein. Vielfach sind synthetische Mittel den direkt aus der Natur gewonnenen Stoffen überlegen: Sie wirken gezielter, sind berechenbarer und in der gewünschten Menge und Qualität herstellbar. Mit der Synthese können die Nachteile von natürlichen Stoffen konsequent eliminiert werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn natürliche Stoffe nur begrenzt in der Natur vorkommen, aus seltenen Pflanzen stammen oder der Anbau der für die Naturstoffe benötigten Pflanzen nicht nachhaltig erfolgen kann. 

Pestizid-Forschung 

Die Schweiz ist punkto Pflanzenschutzforschung und Produktion von Pflanzenschutzmitteln im weltweiten Vergleich ausgezeichnet positioniert. Ein generelles Verbot von synthetischen Pestiziden hätte fatale Folgen für den Forschungs-, Innovations- und Produktionsstandort Schweiz. Wenn die Anwendung verboten ist, wird auch die Forschung massiv erschwert. Denn Forschung ist kein «Geradeaus»-Prozess und auch die Verbesserung bestehender Produkte ist auf kontrollierte Versuche im realen Feld-Anbau zwingend angewiesen. Verbote von synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Desinfektionsmitteln für die Landwirtschaft kommen Denkverboten gleich. Sie schaden der Umwelt, weil die Produkte nicht mehr laufend verbessert werden.

Verzicht auf Pflanzenschutzmittel schadet dem Klima

Die pestizidfreie Landwirtschaft ist weniger produktiv und braucht mehr Fläche. Eine britische Studie kommt zum Schluss, dass die Erträge um ca. 40 Prozent sinken würden, falls England und Wales komplett auf Bio-Landbau umstiegen (wobei auch im Bio-Landbau gewisse synthetische Stoffe oder Komponenten eingesetzt werden). Die Ertragsausfälle müssten mit klimaschädlichen Importen ausgeglichen oder zusätzliche Grünfläche in Ackerland umgewandelt werden. Mehr Ackerfläche bedeutet aber weniger Fläche für den Erhalt der Biodiversität. Insgesamt verschlechtert sich auch die Klimabilanz der Landwirtschaft, weil die Flächen steigen und mechanisch bearbeitete Böden mehr CO2 freigeben.

Forschung führt zu weniger Pestiziden

Tatsächlich sollten die regional verfügbaren Flächen so optimal wie möglich genutzt werden. Dazu ist der massvolle Einsatz von Pflanzenschutzmitteln unabdingbar. Dank wissenschaftlicher Forschung konnte die Menge an Pestiziden seit dem Jahr 1950 um 95 Prozent reduziert werden. Die Digitalisierung beschleunigt die Forschung und wird noch präzisere Methoden zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ermöglichen. Klar ist: Forschung und Entwicklung sind der Schlüssel für eine umweltfreundliche Landwirtschaft. Ein Pestizid-Verbot verhindert jedoch Innovation und Fortschritt. 

Verzicht auf Biozide gefährdet die Lebensmittelsicherheit

Der Einsatz von Bioziden im Lebensmittelsektor trägt wesentlich dazu bei, Verluste von bereits geernteten landwirtschaftlichen Gütern, Nahrungsmittelgrundstoffen, aber auch Futtermittel zu reduzieren und die Hygiene entlang der Verteilungsketten bis zum Verbraucher sicherzustellen. Biozide wirken dem vorzeitigen Verderben und der Kontamination mit unerwünschten Mikroorganismen und Krankheitserregern sowie Schädlingen entgegen. Sie dienen der Lebensmittelsicherheit. Ohne Biozide käme es auch zu einem erheblich grösseren Verlust an Lebensmitteln. Nicht zu vergessen sind hier sämtliche Wasserversorgungen der Schweiz: Ohne den Einsatz von Bioziden kann die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser in der Schweiz nicht realisiert werden. Angesichts der Bedeutung der Biozide für die Lebensmittelsicherheit, wäre es fahrlässig, den Einsatz von Bioziden in der Verfassung zu verbieten. Mit dem Verbot würde sich auch die Forschung erübrigen.

Das will die Verbotsinitiative
Die Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» will den Einsatz von synthetischen Pestiziden in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse sowie in der Boden- und Landschaftspflege verbieten. Zusätzlich sollen Lebensmittel für gewerbliche Zwecke (Weiterverarbeitung, Detailhandel etc.) nicht mehr importiert werden dürfen, wenn sie Pestizide enthalten oder mithilfe von Pestiziden hergestellt worden sind. Grundsätzlich würde bei einer Annahme der Initiative das Verbot sofort gelten. Zwar spricht der Initiativtext von einer Übergangsfrist von 10 Jahren, doch in dieser Zeit könnte der Bundesrat nur in Notlagen Lebensmittel erlauben, die Pestizide enthalten oder mit der Hilfe von synthetischen Pestiziden produziert wurden. Der Bundesrat und der Nationalrat lehnen die Initiative ab. Ohne Hilfsmittel sinkt die landwirtschaftliche Produktion massiv und die Preise steigen. Weil der private Import weiterhin erlaubt ist, fördert die Initiative zudem den Einkaufstourismus. Hinzu kommt, dass ein pauschales Importverbot von Produkten, die mit synthetischen Pestiziden hergestellt wurden, mit dem internationalen Handelsrecht nicht vereinbar ist und der Exportnation Schweiz schaden würde. Die Pflanzenschutzforschung in der Schweiz käme zum Erliegen. Das wissenschaftlich nicht begründbare Technologieverbot beschädigt den Ruf des Forschungsplatzes Schweiz.

Bundesamt für Landwirtschaft BLW: Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide».
Ohne Biozide leiden Tierwohl und Lebensmittelsicherheit
Am Swiss-Food-Talk unterstrichen drei Experten die Bedeutung von Bioziden für die Landwirtschaft und die Lebensmittelverarbeitung. Ihr Fazit: Ohne Biozide könnten die Lebensmittelsicherheit und das Tierwohl nicht gewährleistet werden.
Höhere Preise und schlecht fürs Klima
Ein Bericht des Bundes zeigt die unerwünschten Folgen eines Pestizidverzichts in aller Deutlichkeit. Dabei wird vor allem eines klar: In der Landwirtschaft gibt es keine einfachen Lösungen.
Wasserschlacht mit Parteigutachten
Gemäss «NZZ am Sonntag» wollen Unterstützer der Trinkwasserinitiative mit einem bestellten Gutachten Einfluss auf die Debatte über die parlamentarische Initiative «Das Risiko beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren» nehmen.

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