Die Marmorierte Baumwanze ist ein schwer zu bekämpfender Schädling. Natürliche Feinde hat sie kaum. Sie kriecht in die Häuser, stinkt und schädigt die Obstbäume. Insbesondere in den letzten beiden heissen und trockenen Sommer hat sie sich explosionsartig in der Schweiz ausgebreitet.

Bisher betroffen waren vielfach Birnenkulturen. Auch an Kirschen und Äpfeln wurden Schäden festgestellt. Im Gemüsebau sind vor allem Gurken und Peperoni gefährdet. Der Schaden wird durch die Saugtätigkeit der Larven und der erwachsenen Wanzen verursacht. Die Saugschäden führen in frühen Stadien der Fruchtentwicklung unter anderem zu Deformationen, Verfärbungen und eingesunkenen Stellen an Früchten und Gemüse sowie zu Wachstumsverzögerungen.
Mehr Stinkwanzen wegen Klimawandel
Der Klimawandel droht die Situation noch zu verschärfen. Wie die «BauernZeitung» schreibt, muss damit gerechnet werden, dass die Wanze mit steigenden Temperaturen auch in höhere Lagen vordringt. Dies geht aus einer Klimasimulation eines Forscherteams des FiBL hervor. Die Wissenschafter rechnen auch damit, dass die Stinkwanze in Zukunft mehr Generationen pro Jahr ausbilden kann. Ausserdem wird sie im Frühling wohl früher und im Herbst länger aktiv sein. Die Forscher warnen deshalb vor grösseren Ernteausfällen.
Samuraiwespe als Gegenspieler
Gegen die Marmorierte Baumwanze gibt es noch keine zuverlässigen Bekämpfungsmethoden. Eine Möglichkeit bietet der Einsatz von natürlichen Gegenspielern. Die ebenfalls aus Asien stammende Samuraiwespe parasitiert die Eier der Stinkwanze und kann deren Vermehrung bremsen. Die Forschungsanstalt Agroscope hat im Sommer einen ersten Freisetzungsversuch mit den Wespen gestartet. Ergebnisse zur Wirksamkeit werden in einigen Wochen erwartet. Langfristig braucht es eine Kombination aus zusätzlichen Massnahmen wie Einsetzung von Obstbäumen oder der gezielte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.