Ohne Pestizide kann die Lebensmittelsicherheit nicht aufrechterhalten werden. Zu diesem Schluss kommt John Cumbers in seinem Artikel auf der Website «Genetic Literacy Project». Er listet viele Beispiele auf, die wir für so selbstverständlich halten, dass sie uns zunächst gar nicht auffallen.
Schutz vor Krankheiten
So verhindert die Desinfektion des Trinkwassers mit Chlor die Ausbreitung der bakteriell übertragenen Infektionskrankheit Cholera. In Ländern wie Grossbritannien, Australien oder den USA wird dem Leitungswasser zusätzlich Fluorid hinzugefügt, um die Zähne zu schützen. In der Schweiz ist hierfür fluoridiertes Speisesalz erhältlich. Erwähnenswert sind auch synthetisierte Zusatzstoffe wie Kaliumsorbat oder Natriumbenzoat, die unsere Lebensmittel länger haltbar machen und damit einen Beitrag gegen Food Waste leisten. Natriumbenzoat besitzt eine bakteriostatische sowie fungistatische Wirkung, was zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit beiträgt.
Korrekte Anwendung entscheidend
Die Aufgabe von Pestiziden ist es, Schadorganismen wie Bakterien, Pilze, Insekten, Ratten oder Unkräuter abzutöten. Das bedeutet jedoch nicht, dass ihre Anwendung per se ein Problem für die menschliche Gesundheit darstellt. Entscheidend ist die korrekte und sachgerechte Anwendung. Niemandem würde es in den Sinn kommen, hochkonzentriertes Chlor zu trinken. Und dennoch sind wir froh, dass es in kleinsten Mengen unser Trinkwasser vor Verunreinigung schützt. Dasselbe gilt auch für Fungizide. Richtig dosiert und eingesetzt, bewahren sie unsere Nahrung vor dem Befall mit Schimmelpilzen und schützen uns vor krebserregenden Mykotoxinen. Selbstverständlich sind Pestizide nicht perfekt. Es gibt noch viel Verbesserungspotenzial. Doch dafür braucht es viel Forschung und den Willen der Behörden, neue umweltverträglichere Mittel auch zuzulassen.