Glossar

Biodiversität

Unter Biodiversität versteht man die Vielfalt des Lebens auf drei Ebenen: der «Vielfalt der Arten», der «Vielfalt der Gene» und der «Vielfalt der Lebensräume». Sie umfasst damit sämtliche auf der Erde existierenden Lebewesen und ist das Ergebnis von Millionen von Jahren Evolution. Sie ist nichts weniger als unsere Lebensgrundlage. Die Biodiversität ist von unschätzbarem Wert und muss nur schon um ihrer selbst willen geschützt werden. Gleichzeitig ergibt sich aus ihr ein grosser ökonomischer und praktischer Nutzen. Landwirte sind auf die Unterstützung zahlreicher Organismen angewiesen, die für gesunde Nutzpflanzen und Erträge sorgen. Kulturpflanzen brauchen für ihr Wachstum Mikroorganismen im Boden oder die Dienstleistung von bestäubenden Insekten. Ein funktionierendes Ökosystem mit natürlichen Gegenspielern hilft Bauern dabei, Schädlingspopulationen unter Kontrolle zu halten.

Die Natur in all ihrer Vielfalt ist eine unersetzliche Dienstleisterin. Landwirte können viel zu ihrem Schutz beitragen. Mit Blühstreifen an Ackerrändern lassen sich wertvolle Lebensräume für Insekten und andere Lebewesen schaffen und vernetzen. Neben der Landwirtschaft profitiert auch die Forschung von einer möglichst grossen Artenvielfalt. Sie ist eine wichtige Inspirationsquelle für Wissenschafter. Nicht selten liegt in der Beobachtung, Nachahmung oder Weiterentwicklung der Natur der Schlüssel für Innovation. Die Biodiversität gleicht in dieser Hinsicht einem gewaltigen Archiv, in dem noch viel unentdecktes Potenzial schlummert. Dazu gehören Inhaltsstoffe und Ideen für neue Medikamente, Wirkstoffe für Pflanzenschutzmittel oder Bausteine für robustere Gemüse- und Getreidesorten. Die Biodiversität ist ein Schlüssel für die langfristige Gewährleistung und Verbesserung der Ernährungssicherheit. Biodiversität ist also sowohl Lebensgrundlage, Dienstleisterin wie auch Innovationsquelle.