Glossar

Biologische Landwirtschaft

Die biologische Landwirtschaft ist gemäss Eigendefinition eine besonders naturnahe Form der Landwirtschaft, die vor rund 100 Jahren entwickelt wurde. Seit 20 Jahren ist diese Anbauform in der Schweiz auch durch Gesetze und die Bio-Verordnung definiert. Der Biolandbau arbeitet mit der Natur und den lokalen Gegebenheiten: mit Düngern von Tieren, Pflanzen und Gestein, mit natürlichen Pflanzenschutzmitteln und robusten Pflanzensorten und Tierrassen. Die wichtigsten weltweit eingehaltenen Anforderungen sind gemäss Eigendeklaration der Schweizer Label-Organisation Bio Suisse:


  • Keine chemisch-synthetischen Pestizide und Dünger
  • Kein Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen
  • Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und natürlichen Vielfalt
  • Artgerechte Tierhaltung
  • Biodiversität fördern


Auch Bio kommt nicht ohne Pestizide aus. Und auch Biobauern schützen ihre Pflanzen nicht nur mit natürlichen Extrakten, sondern auch mit synthetisch hergestellten Pflanzenschutzmitteln und Bioziden. (siehe Bio-Pestizide). Der Ertrag von biologisch erzeugten Lebensmitteln ist je nach Frucht, Gemüse oder Getreide um 20-50% geringer. Greenpeace geht in ihrem Kursbuch Agrarwende 2050 davon aus, dass die Erträge um 40% zurückgehen, sollte nur noch «ökologisiert» produziert werden (also ganz ohne synthetischen Pflanzenschutz).

In der Schweiz und anderen wohlhabenden Ländern werden Mindererträge vor allem durch Direktzahlungen, in gewissen Fällen durch höhere Abnahmepreise ausgeglichen, so dass die so gestützte Bio-Landwirtschaft abgesehen von nicht abgegoltenen Totalausfällen wirtschaftlich interessant sein kann. Im Gegensatz zur biologischen Landwirtschaft schliesst die biodynamische Landwirtschaft noch weitere Punkte, teils anthroposophischen Ursprungs, mit ein.