Glossar

Ernährungssicherheit

Ernährungssicherheit ist gemäss der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gegeben, wenn alle Menschen zu jeder Zeit physischen und ökonomischen Zugang zu genügend und sicherer Nahrung haben und die diätischen Bedürfnisse sowie die Präferenzen für ein gesundes und aktives Leben sichergestellt werden können.

Diese Definition umfasst vier Dimensionen:

  • Verfügbarkeit
  • Zugang
  • Verwendung
  • Stabilität

Die ersten beiden Elemente betreffen die eigentliche Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln sowie den physischen und monetären Zugang zu ihnen. In diesem Zusammenhang spielen produktionsbezogene Aspekte wie das agronomische Potenzial, Investitionen in Infrastruktur und Züchtung eine wichtige Rolle. Weitere bedeutende Einflussgrössen sind globale Treiber wie das Bevölkerungswachstum und der globale Handel sowie generell ökonomische und technologische Entwicklungen. Das dritte Element, die Verwendung von Nahrungsmitteln, beinhaltet einerseits Aspekte wie Qualität, Sicherheit und den Umgang mit Nahrungsmittelabfällen und -verlusten, aber auch die Menge landwirtschaftlicher Produkte, welche als Energieträger oder in Kunststoffen weiterverwendet werden. Das letzte Element bezieht sich auf die Stabilität des Ernährungssystems. Aus einer kurzfristigen Perspektive geht es zum einen um die politischen, institutionellen und ökonomischen Rahmenbedingungen, welche Investitionen und Innovationen fördern. Zum anderen spielt der Zustand der natürlichen Ressourcen sowie der Einfluss verschiedener Umweltfaktoren, wie zum Beispiel Klimawandel, Bodenqualität oder Pflanzenkrankheiten, eine Rolle. Sie alle beeinflussen das langfristige Potential sowie die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) des Ernährungssystems.