Glossar

Grüne Biotechnologie

Biotechnologische Methoden, die in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, werden «Grüne Biotechnologie» genannt. Dabei steht insbesondere die Züchtung neuer Pflanzensorten mithilfe biotechnologischer Verfahren im Vordergrund. Auch in der Pflanzenzucht spielt die Genetik eine entscheidende Rolle. Seit jeher versuchen Menschen Pflanzen mit bestimmen gewünschten Eigenschaften in bestehende Sorten einzukreuzen und zu optimieren. Auf diese Weise entstand über Jahrhunderte der heutige Weizen, der mit seinen Vorfahren nicht mehr viel gemein hat. Das Verfahren der Kreuzzüchtung ist ein Geduldsspiel. Die Züchter müssen sich auf ihre Erfahrungen und Beobachtungen verlassen, um zu entscheiden, ob eine so gezüchtete Pflanze die gewünschten Eigenschaften mitbringt. Bis der Beweis vorhanden ist, kann es Jahrzehnte dauern.


Biotechnologie zur Züchtung neuer Sorten

Durch die Entschlüsselung von Pflanzengenomen mithilfe moderner Technologien lassen sich bestimmte erwünschte Merkmale auf der Ebene der Gene lokalisieren. Eine solche Landkarte des Pflanzengenoms erlaubt eine effizientere und raschere Züchtung von neuen Pflanzensorten. Dies ist gerade vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels von entscheidender Bedeutung. Durch die sogenannte markergestützte Selektion können Pflanzen schon früh im Züchtungsprozess aussortiert werden, sofern sie nicht über ein gewünschtes Merkmal auf genetischer Ebene verfügen. Das spart viel Zeit und Geld bei der Zucht. Mithilfe sogenannter «Genscheren», wie etwa der nobelpreisgekrönten CRISPR/Cas9-Technologie, lassen sich bestimmte Merkmale zielgenau in eine Pflanze einfügen oder entfernen. Aufgrund der Präzision und Effizienz solcher Methoden ist auch oft von Präzisionszüchtung die Rede.