Glossar

Pflanzenzüchtung

Ziel der Pflanzenzüchtung ist die genetische Veränderung von Pflanzenpopulationen zur Verbesserung biologischer und ökonomischer Eigenschaften. Sie beruht auf Pflanzenauslese, Saatgutbehandlung, modernen Züchtungsmethoden oder Kreuzung mit nachfolgender Auslese von Tochterpflanzen für den nächsten Züchtungszyklus oder der anschliessenden Vermehrung als Saatgut einer neuen Pflanzensorte.

Der Mensch züchtet, seit er sesshaft geworden ist, um die für den Anbau besten Nutzpflanzen zu erhalten. Die sehr unterschiedlichen Züchtungsziele gleichzeitig zu erreichen, erfordert viel Know-how: Neben Aussehen, Geschmack und Transportfähigkeit spielen für die Verarbeiter Eigenschaften wie konstanter Stärkegehalt bei Getreide oder möglichst wenig Rüstabfall bei Gemüse eine wichtige Rolle. Der Landwirt wünscht sich etwa Resistenzen gegenüber Schädlingen, Trockenheitstoleranz für Dürreperioden oder gleichzeitige Reifung bei Rispentomaten. Und die Endkonsumenten wünschen sich lange Frische, guten Geschmack und Haltbarkeit mit oder ohne Kühlschrank sowie positive Pflanzeneigenschaften, die ihnen helfen, gesund und vital zu bleiben.

Pflanzenzüchtung ist heute aufgrund hoher Entwicklungs- und Regulierungskosten teuer und mit einer Dauer von etwa 10 Jahren langwierig. Innovationen in der Pflanzenzüchtung werden es ermöglichen, schneller Sorten auf den Markt zu bringen, die noch besser auf die verschiedenen Stressfaktoren an unterschiedlichen Standorten angepasst sind. Und verbesserte Präzisionstechnologien (siehe auch Crispr/Cas9) ermöglichen einen wesentlich genaueren, schnelleren und kostengünstigeren Züchtungsprozess als die rein konventionellen Züchtungsmethoden mit Kreuzungen einer Vielzahl von Genen.