Glossar

Urban Farming

Urbane Landwirtschaft (engl. urban agriculture oder urban farming) ist ein Oberbegriff für verschiedene Weisen der primären Lebensmittelproduktion in städtischen (urbanen) Ballungsgebieten und deren unmittelbarer Umgebung für den Eigenbedarf der jeweiligen Region. Er umfasst neben städtischen Formen des Gartenbaus auch Tierhaltung in urban geprägten Gebieten.

Der Begriff geht über die bekannten Formen des urbanen Gartenbaus (Balkone, Hausgarten, Schreber- oder Gemeinschaftsgärten) hinaus und beinhaltet z. B. auch Ackerbau, Tierhaltung (Geflügel, Hauskaninchen, urbane Imkerei, Aquakultur/Aquaponik, Indoor Farming oder Vertikalanbau), sofern sie im Stadtgebiet und peri-urbanen Zonen betrieben werden. Dabei sind die Formen urbaner Landwirtschaft an keine besondere Rechtsform (privat, gemeinschaftlich) oder sozioökonomische Intention (Selbstversorgung, Marktproduktion, sozialer Tausch) gebunden.

Bereits heute leben 60 % der Weltbevölkerung in Städten. Mit der Bildung von sog. Megacities mit Millionen von Einwohnern kommt der innerstädtischen Versorgung der Einwohner mit Frischprodukten wie Salaten oder Gemüse eine steigende Bedeutung zu, da die Lieferwege in solchen Riesenstädten von ausserhalb für verderbliche Waren schlicht zu lang sind. Züchtungsunternehmen bieten daher zunehmend Sorten für den Eigenanbau und professionelles Saatgut für Indoor- oder Vertical Farming an.