Weisse Biotechnologie
Die «Weisse Biotechnologie» bezieht sich auf diverse industriell hergestellte Produkte, bei denen biotechnologische Methoden angewandt werden. Dazu gehören beispielsweise Waschmittel, Kosmetikprodukte oder auch bestimmte Lebensmittel. So wird etwa bei der Herstellung von Brot, Bier, Käse oder Wein schon seit Jahrhunderten die Hilfe von Mikroorganismen – etwa Hefe – in Anspruch genommen. Es war der französische Wissenschaftler Louis Pasteur, der im 19. Jahrhundert herausfand, dass bestimmte Bakterien aus Zucker Milchsäure produzieren oder Hefepilze Zucker in Alkohol umwandeln. Er erkannte, dass «die Rolle des unendlich Kleinen in der Natur unendlich gross» ist. Damit war der Grundstein für die moderne Biotechnologie gelegt. Etwa zur gleichen Zeit entdeckte der deutsche Wissenschaftler Robert Koch die Bedeutung von Mikroorganismen als Krankheitserreger und gab der medizinischen Forschung damit völlig neue Impulse.
Biotechnologie bringt ökologische Vorteile
Die moderne Genomforschung trieb auch die Anwendungsmöglichkeiten in der weissen Biotechnologie voran. Ein entscheidender Vorteil gegenüber chemischen Verfahren besteht in einer besseren Ressourceneffizienz. So können Herstellungsprozesse oft unter milderen und umweltschonenderen Bedingungen stattfinden. Mikroorganismen sind in der Lage, auch komplexe Umwandlungen von Stoffen bei Zimmertemperatur und normalen Druck zu vollziehen. Bei chemischen Verfahren sind dagegen häufig hohe Temperaturen und ein hoher Druck notwendig, für die dementsprechend mehr Energie benötigt wird. Solche Biotechnologischen Verfahren sind heute aus der chemischen Industrie kaum noch wegzudenken. Produkte wie Zitronensäure, Enzyme, Vitamine oder Wasch- und Reinigungsmittel basieren auf Verfahren der weissen Biotechnologie.
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