Newsletter
05.11.2024
Produktivität schützt Biodiversität
Die Welt versammelte sich in den vergangenen zwei Wochen in Kolumbien. Die Rede ist von der 16. UN-Biodiversitätskonferenz in Cali. Diskutiert wurden unter anderem die Mobilisierung von Geldern für den Biodiversitätsschutz und ein Monitoringframework, um global vergleichbar den Umsetzungsstand der vor zwei Jahren beschlossenen Mass-nahmen in den Ländern zu messen.
04.10.2024
gfs-Umfrage bestätigt hohe Akzeptanz der Genom-Editierung
Im Auftrag der Wissensplattform swiss-food hat gfs.bern zum zweiten Mal eine Umfrage zur Anwendung von innovativen Technologien in der Landwirtschaft durchgeführt. Wie schon bei der Befragung 2021 lag der Fokus bei der aktuellen Umfrage auf der gezielten Züchtung von Pflanzen mit Hilfe von Genom-Editierung, der sogenannten Genschere. Die Umfrage ist repräsentativ. Befragt wurden 1060 Stimmberechtigte über das Onlinepanel «Polittrends» von gfs.bern. Die Befragung fand vom 26. August bis am 6. September 2024 statt. Der Stichprobenfehler beträgt +/- 3 Prozentpunkte.
20.09.2024
Götterdämmerung
Der Inflationsschub nach Corona ist ein wichtiges Thema im US-Wahlkampf. Da es auf jede Stimme ankommt, haben die Kaufkraftverluste das Potential, den Ausgang zu beeinflussen oder «to move the needle», wie die Amerikaner sagen. Im Vergleich zu den Preisschüben in den USA und der EU hielt sich die Teuerung bei uns zwar noch in Grenzen. Und trotzdem: Die Preise sind auch in der Schweiz wieder in den Fokus gerückt.
30.08.2024
(Bio)Divers zum Ziel
«Biodiversität spiegelt die Vielfalt des Lebens, der Gene und der Pflanzensorten, die verschiedenen Tierarten und -rassen, letztlich die Vielfalt der Lebensräume», sagte Felix Herzog, Leiter der Forschungsgruppe Agrarlandschaft und Biodiversität bei Agroscope, kürzlich an einem von swiss-food organisierten Talk. Die Vielfalt ermögliche eine Vielzahl von Interaktionen. Eine hohe Biodiversität steigert die Resilienz der Lebensräume gegen Störungen. Davon profitiere auch die Landwirtschaft.
19.07.2024
Im Regen stehen gelassen
Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten setzen auf Qualität und Saisonalität. Das ergibt eine Umfrage von «Bring! Labs», die das Magazin «Persönlich» im Juni thematisiert. Bestätigt werden die Ergebnisse durch die Studie «So kocht die Schweiz» der ZHAW School of Management and Law in Kooperation mit der Koch-App V-Kitchen. Sie zeigt: Regionalität und Saisonalität sind wichtiger als Bio. «Das Essen soll in erster Linie schmecken, frisch und gesund sein. Die Verwendung von regionalen und saisonalen Zutaten ist den Befragten deutlich wichtiger als die biologische Herkunft der Lebensmittel.»
03.07.2024
Wie lässt sich Biodiversität effizient schützen?
Biodiversität ist eine wichtige Lebensgrundlage. Und das Thema ist sehr aktuell: Die Pflicht zur Ausscheidung von Biodiversitätsförderflächen in der Schweizer Landwirtschaft hat offensichtlich nicht die angestrebten Ziele erreicht. Die Artenvielfalt bleibt gemäss aktuellen Veröffentlichungen unter Druck. Dies ist Anlass für swiss food, das Spannungsfeld Biodiversität und Landwirtschaft in den Mittelpunkt des periodischen Talks mit drei ausgewiesenen Experten zu stellen und Hintergründe auszuleuchten.
12.06.2024
Ein voller Bauch studiert nicht gern
Dass Verdauungsarbeit streng ist, wussten schon die alten Römer. Sie reimten: «Plenus venter non studet libenter.» Tatsächlich sind wir nach dem Essen träge. Wenn der Magen arbeitet, ist das Hirn weniger durchblutet. Den Sättigungseffekt gibt es auch im übertragenen Sinne. Sind die Grundbedürfnisse befriedigt, machen wir es uns lieber bequem. Bedenken nehmen überhand. Und die Anwendung neuer Technologien wird im Extremfall blockiert. Menschen in weniger entwickelten Ländern sind sowohl hungriger im eigentlichen wie im übertragenen Sinne. In der Anwendung neuer Technologien sehen sie vor allem die Chancen.
29.05.2024
Operation gelungen, Patient im Sterben
Gute Kommunikation ist Glücksache. Die Aussage wird dem Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick zugeordnet. Glücksache insofern, weil die Kommunikation beim Empfänger entsteht. Allerdings ist der Kommunizierende damit nicht von der Verantwortung entbunden. Im Gegenteil: Wer kommuniziert sitzt immer noch im «Driver's-Seat», stellt in den Vordergrund, moderiert die Zwischentöne und sagt mitunter nicht alles. Wer kommuniziert, kann sich nicht herausreden. Er oder sie ist verantwortlich, was beim Empfänger entsteht.
17.05.2024
Reisewarnung!
Kann die Sicherheit in einem bestimmten Land nicht gewährleistet werden, rät das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) von Reisen und Aufenthalten jeder Art ab. Wenn es nach den Gegnern der Gentechnologie ginge, müsste das EDA seit Jahren wegen akuter Gefährdung von Leib und Leben eindringlich vor Reisen in die USA warnen. Allerdings findet sich kein entsprechender Hinweis auf der Website des EDA. Und so gehören New York, San Francisco und Las Vegas zu den Top10 Reisezielen der Schweizerinnen und Schweizer.
15.03.2024
«Wenn zwei das Gleiche tun,....»
Die Welt hat ein Problem. Der CO2-Ausstoss ist zu gross. Der Klimawandel verändert die Lebensbedingungen auf der Erde und damit auch die Bedingungen für die Landwirtschaft. Wassermangel, Extremregen und neu auftretende Schädlinge werden zur Herausforderung für unsere Nahrungsmittelproduktion. Das Problem entsteht, weil unsere Zivilisation auf natürliche Ressourcen setzt. Wir bedienen uns in der Natur, vornehmlich an fossilem Pflanzenmaterial. Wir verbrennen Erdöl, Erdgas und Kohle – und das in grossen Mengen.
01.03.2024
Wissen schafft Vertrauen
Der frühere US-Botschafter in der Schweiz sieht unsere Land als «Powerhouse in der Mitte Europas». Das gilt insbesondere in der Wissenschaft. Die ETH Zürich ist gemäss dem Hochschulranking von QS Quacquarelli Symonds bereits zum 16. Mal in Folge die beste Universität Kontinentaleuropas, wie Watson berichtete. Im aktuellen Ranking von 2023 hat sich die ETH Zürich um zwei Ränge verbessert und rangiert neu weltweit auf Platz 7. Schweizer Universitäten spielen eine führende Rolle in der Forschung. Sie weisen beim Indikator des Forschungseinflusses im internationalen Vergleich die höchste Punktzahl auf.
17.02.2024
Nimmersatt
In einem aufschlussreichen Interview im Tages-Anzeiger führt der Lausanner Volkswirtschaftsprofessor Howard Yu den Stellenwert grosser Unternehmen für den Wohlstand eines Landes aus: «Sie sind von grösster Bedeutung. Kein Land kann reich bleiben ohne solche globalen Unternehmen, die in seinem eigenen Gebiet ansässig sind. Denn solche nationalen Champions sind die Hauptantriebskraft für das Wachstum der ganzen Industrie. Die Grossen sorgen für das wirtschaftliche Ökosystem, in dem wiederum die kleinen und mittleren Unternehmen gedeihen können. All dies zusammen führt zu Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und sozialer Stabilität.»
27.01.2024
Vertrauen schaffen
«Rebuilding Trust» war das Motto des diesjährigen Weltwirtschaftsforums WEF in Davos. Eine rekordverdächtige Anzahl Staats- und Regierungschefs reisten an und tauschten sich mit Vertreterinnen und Vertretern von internationalen Organisationen, NGO sowie Wirtschaftsführern aus. Vertrauen entsteht aus persönlichen Kontakten – gerade in einer digitalisierten (KI-)Welt.
28.12.2023
«What else?»
Pflanzen haben es schwer. Sie können ihren Fressfeinden nicht ausweichen. Dies gilt leider auch für Nutzpflanzen. Aus diesem Grund wurden Pflanzenschutzmittel entwickelt. Sie schützen vor Raupen, Käfern, Blattläusen, Pilzen und konkurrierenden Unkräutern. Mit Hilfe von Pflanzenschutzmitteln können Ernten gerettet und die eingesetzten Ressourcen geschont werden. Doch es gibt Zielkonflikte. Deshalb gilt beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die Maxime: so wenig wie möglich, so viel wie nötig.
24.11.2023
Produktivität ist eine Errungenschaft und keine Schande
Die frühere deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner sagte einmal treffend: «Nahrungsmittelproduktion funktioniert nicht im Homeoffice.» Das gilt auch für die Schweiz. Am Schreibtisch entstehen keine Kalorien. Am Schreibtisch werden sie höchstens verbrannt. Tatsache ist: Die Kalorien werden immer mehr importiert. Im aktuellen Bericht von Agroscope zur Ernährungssicherheit steht: «Bei den meisten Nahrungsmitteln haben die Importe (…) zwischen 2012 und 2021 zugenommen.» Die Schweiz ist bei den meisten Agrarprodukten Nettoimporteurin.
11.11.2023
Nachhaltigkeit in Schieflage
Heute ist der 11. November. Warum das wichtig ist? Nicht allein, weil am 11.11. um 11.11 Uhr vielerorts die Fasnacht beginnt. Der Martinstag hat für die Landwirtschaft eine grosse Bedeutung. Der 11.11. steht für den Abschluss des Landwirtschaftsjahrs. Im Mittelalter mussten die Bauern zum Martinstag einen Teil ihrer Ernte abliefern – den Zehnten. Die Steuern wurden damals in Naturalien bezahlt. Bei schlechter Ernte war dies besonders bitter. Und fehlende Ernten sind für die Landwirte noch immer einschneidend.
03.11.2023
Grüne Gentechnik: Sicherheitsbedenken ziehen nicht mehr
Die Wissensplattform swiss-food.ch lud Ende Oktober in Zürich zu einer Filmvorführung mit Podiumsgespräch zum Thema Genom Editierung «Zwischen Protest und Potenzial» ein. Der Anlass war gut besucht und beschäftigte sich mit der emotionalen Diskussion um Gentechnik der vergangenen Jahrzehnte. Die Veranstaltung illustrierte, dass sich die Situation grundlegend verändert hat. Zwar ist der Anbau von gentechnisch modifiziertem Saatgut nach wie vor in vielen Ländern verboten, sagte Nicole Borel, Kommunikations- und Public Affairs-Verantwortliche von Bayer Schweiz. Doch es tue sich etwas.
07.10.2023
Mehr Makro statt Mikro
Ende September ging im eidgenössischen Parlament die letzte Session der Legislatur zu Ende. Der Abschied war emotional, wie Radio und Fernsehen berichten. Im Parlamentsrestaurant «Galerie des Alpes» wurde beim Apéro des Nationalratspräsidenten sogar Mani Matters Lied «Hemmige» gesungen. Einsicht zum Schluss? Hatte das Parlament doch die letzten vier Jahre eher wenig Hemmung beim Schaffen überschiessender Regulierungen gezeigt.
23.09.2023
Licht am Ende des Regulierungstunnels?
Anfang September hat der Bund seine neue «Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050» vorgestellt. Sie beinhaltet Massnahmen über die gesamte Wertschöpfungskette – vom Bauernhof bis auf den Familientisch – «farm to fork» wie die Europäer sagen. Die Motivation für die Klimastrategie ist zweigleisig: Zum einen setzen die Folgen des Klimawandels die Nahrungsmittelproduktion unter Druck. Zum anderen sind die landwirtschaftliche Produktion und die Ernährung für einen grossen Teil der Treibhausgasemissionen mitverantwortlich.
07.09.2023
Einladung: Genom-Editierung zwischen Protest und Potenzial
Gentechnik wird in breiten Bevölkerungskreisen als gefährlich angesehen. In vielen europäischen Ländern ist der Anbau nicht oder nur unter sehr strikten Auflagen möglich. Dabei ist sich die Wissenschaft einig: Gentechnisch veränderte Pflanzen sind nicht gefährlicher als herkömmlich gezüchtete. Doch das Blatt wendet sich seit dem Aufkommen der Genom-Editierung (auch «Genschere» genannt). So hat die EU-Kommission diesen Sommer entschieden, dass für genom-editierte Pflanzen ein neuer Rechtsrahmen gelten soll. Grossbritannien ist bereits einen Schritt weiter. Aber auch die Schweizer Regierung muss im nächsten Jahr dem Parlament eine differenziertere Regelung für neue Züchtungstechnologien vorlegen.
19.08.2023
«Die Schweiz ist das patent-intensivste Land der Welt»
Patente schützen Innovation und gleichzeitig treiben sie Innovation an. Am Swiss-Food Talk vom 15. August 2023 diskutierten drei Innovations-Experten über die Bedeutung von Paten-ten für die Schweizer Wirtschaft. Wichtig sind Patente auch für Start-up-Firmen und KMU. Auf Basis von Patenten lassen sich nämlich Innovationen besser finanzieren und zur Marktreife bringen.
12.08.2023
Im Notfall unbedenklich
Landwirtschaftliche Kulturen, und damit viele unserer Nahrungsmittel, sind gefährdet – durch Wetterkapriolen, Schädlinge, Krankheiten und konkurrierende Unkräuter. Und angesichts der globalen Vernetzung lässt sich nicht verhindern, dass auch Schädlinge migrieren. Dass sich der Japankäfer gerade Kloten ausgesucht hat, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Tatsache ist aber: Für die Bauern gibt es ständig Notfälle. Auch da hilft oft nur ein pragmatischer, sorgfältiger Umgang mit Pflanzenschutzmitteln. Denn nicht nur Schädlinge und Pflanzenkrankheiten aus der Fremde richten Schaden an. Das gilt auch für die einheimischen. Statt Alarmismus ist eine sachliche Auseinandersetzung und Vernunft gefragt.
01.07.2023
Der Wissenschaft auch in der Pflanzenzucht folgen
Genom-Editierung mit arteigenen Genen unterscheidet sich nicht grundsätzlich von herkömmlicher Züchtung. Doch weil diese Technik präziser ist, resultieren weniger uner-wünschte Mutationen. Deshalb gibt es auch einen breiten wissenschaftlichen Kon-sens, dass Genom-Editierung nicht anders als herkömmliche Züchtungsmethoden reguliert werden sollte. Wer beim Klimawandel «follow the science» ruft, darf auch bei den Methoden der Pflanzenzucht den breiten wissenschaftlichen Konsens nicht ausblenden.
29.04.2023
Von Daten zu Ernten – Wie die Digitalisierung die Landwirtschaft verbessert
Die Digitalisierung ist in der Landwirtschaft angekommen. Am Swiss-Food Talk vom 25. April 2023 sprachen drei Experten aus Landmaschinenindustrie, Gemüsebau und Agrarjournalismus darüber, wie die Digitalisierung die Produktion von Lebensmitteln verändert. Einigkeit herrscht darüber, dass wir uns am Übergang von der industriellen zur intelligenten Landwirtschaft befinden. Daten und Algorithmen als Unterstützung erlauben präzise Eingriffe und dienen damit auch der Nachhaltigket.
20.04.2023
Scheuklappen versperren die Sicht aufs Ganze
Die Absichten sind meist edel. Die Politik will dem «Guten» zum Durchbruch verhelfen. Doch es gibt ein Problem. Oft wird das «Gute» sehr partiell definiert. Es fehlt die umfassende Sicht. Es fehlt die Sicht auf Ziel und Folgen des politischen Eingriffs, denn jenseits der Schlagworte sieht es oft anders aus.
12.04.2023
Zuckerbrot und Peitsche
Damit wir Ostern und unsere Ernährung trotz zunehmend begrenzter Ressourcen auch in Zukunft geniessen können, braucht es Innovationen der Industrie und der Landwirtschaft und ein Kreativität ermöglichendes Umfeld.
28.02.2023
Exportverbote – ein Bumerang auch für die Schweizer Bauern
Wenn der Rückzug von Produkten vom Schweizer Markt zu Exportverboten führen kann, wird die Schweizer Zulassung zu einem Risiko für die Firmen und sie überlegen sich doppelt, ob sie in der Schweiz überhaupt eine Zulassung beantragen sollen. Exportverbote sind somit ein Bumerang auch für die Schweizer Bauern. Sie müssen befürchten, auf neue innovative Pflanzenschutzmittel verzichten zu müssen, wenn sie Exportverbote unterstützen.
08.02.2023
«Future Food»: Von der Entwicklung in den Einkaufskorb»
Proteine gehören zu den wichtigsten Bestandteilen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Der grösste Teil des von Menschen konsumierten Eiweiss stammt jedoch von Tieren und ist in der Herstellung äusserst ressourcenintensiv. Wie könnten Alternativen aussehen? Und was braucht es, damit alternative Proteinprodukte auch bei den Konsumenten im Einkaufskorb landen? Darüber sprachen drei Referentinnen und Referenten am Swiss-Food Talk.
27.01.2023
Im Januarloch steckt Nachhaltigkeit
Eine umfassende Nachhaltigkeit kann nur eine Landwirtschaft garantieren, welche die ökologischen Auswirkungen minimiert und gleichzeitig die Produktivität nicht aus den Augen verliert. Sie nutzt die effizientesten Technologien. So fördert beispielsweise eine gute Datennutzung die Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion. Daten schaffen auch Transparenz. Sie lassen erkennen, was wirklich nachhaltig produziert wurde. Sie er-möglichen, was im Bereich der Nahrungsmittel künftig ganz zentral wird: «More data, less woke».
13.01.2023
Mehr Weitsicht, weniger Schnellschüsse
2023 ist in der Schweiz ein Wahljahr. Und in einem Wahljahr droht langfristiges Denken kurz-fristigen Effekten geopfert zu werden. Doch die Politik ist gefordert, Wahlversprechen abzuge-ben, die langfristig gedacht und realpolitisch umsetzbar sind. Marketing allein bringt keinen Er-folg. Es braucht ganzheitliche Konzepte und die Akzeptanz der pragmatischen Zusammenar-beit von öffentlicher und privater Forschung. Mit deren ideologiefreier Förderung kann die Politik zum Problemlöser werden. Allein das Benennen von Problemen überzeugt heute nicht mehr. Das ist weder vorausschauend noch konstruktiv.
30.12.2022
«Reculer pour mieux sauter» oder ein Rückblick für den Ausblick
«Reculer pour mieux sauter» - einen Schritt zurück machen, sich einen Überblick zu verschaffen, um dann besser entscheiden und handeln zu können. Mit diesem kleinen «Rückblick für den Ausblick» danken wir für Ihr Interesse, wünschen Ihnen einen guten Start ins neue Jahr und freuen uns auf einen spannenden Dialog im 2023!
09.12.2022
Sichere Versorgung nur auf wissenschaftlicher Basis
Die Wissenschaft wird auf dem Weg zu einem nachhaltigen Ernährungssystem eine grosse Rolle spielen. Und das ist auch nötig. Denn die Weltbevölkerung wächst. Es müssen bis zu 50 Prozent mehr Nahrungsmittel auf weniger Fläche produziert werden, um sie zu ernähren. All dies setzt voraus, dass die Wissenschaft auch künftig im Mittelpunkt der politischen Entscheidungsfindung bleibt.
02.12.2022
«Natürlich heisst nicht unbedingt nachhaltig»
Um die wachsende Weltbevölkerung mit gesunder und nachhaltig produzierter Nahrung versorgen zu können, sind wir auf optimierte Lebensmittel angewiesen. Diese werden von Konsumentinnen und Konsumenten jedoch als «künstlich» – und damit «unnatürlich» – wahrgenommen. Und Natürlichkeit wird bevorzugt. Von unseren alltäglichen Lebensmitteln sind jedoch die wenigsten «natürlichen Ursprungs». Sie wurden im Laufe der Zeit gezüchtet und optimiert. Sind vermeintlich «natürliche» Produkte gesünder und nachhaltiger? Drei Referate gingen am Swiss-Food Talk der Optimierung von Lebensmitteln auf den Grund.
12.11.2022
Wenn die Bremser über die Bremse klagen
Methoden der grünen Biotechnologie bringen die Menschheit dem Ziel von Versor-gungssicherheit und gleichzeitigem Klimaschutz näher. Die Ethikkommission müsste jubeln. Doch die Ethiker müssten über den eigenen Schatten springen – sonst kommen sie zu spät.
22.10.2022
Blackouts auch in der Landwirtschaft?
Wie bei der Stromversorgung ist angesichts der Herausforderungen eine realistische Ag-rarpolitik gefragt. Erfreulich ist, dass die Statistik der EU-Kommission eine stetige Abnahme der Risiken von Pflanzenschutzmitteln in den letzten zehn Jahren belegt. Das zeigt: Eine produktive Landwirtschaft mit mehr Sicherheit ist möglich. Nicht möglich ist jedoch eine Landwirtschaft, die auf den Schutz der Kulturen verzichtet und gleichzeitig die Versor-gungs- und die Lebensmittelsicherheit gewährleistet. Unrealistische «Strategien» führen auch in der Landwirtschaft zur Mangellage.
03.10.2022
Verstellter Blick auf sichere Lebensmittel
Unser natürlicher Blick auf die Sicherheit von Lebensmitteln ist mitunter verstellt. Und der Blick wird durch Marketing und mediale Diskussion oft weiter getrübt. Wichtig ist deshalb, dass sich die Politik aus diesem Nebel befreit. Unsere Lebensmittel sind sicher. Innovative Chemie und technischer Fortschritt haben dazu wesentlich beigetragen.
19.09.2022
«How to feed the world without starving the planet»
Die Ernährung der Zukunft soll allen Menschen den Zugang zu den nötigen Nährstoffen sichern und gesund für den Planeten sein. Das ist das Ziel. Doch die Entwicklung eines solchen «Menuplans» ist nicht ganz einfach. Im Swiss-Food Talk sprachen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Industrie darüber, wie eine gesunde und umweltfreundliche Ernährung aussehen muss. Klar ist: Nachhaltige Lebensmittel müssen den Menschen schmecken, auf lokale Bedürfnisse abgestimmt und finanziell erschwinglich sein.
17.08.2022
Dürre ruft nach mehr Offenheit
Dieses Jahr ist fast alles knapp. Lieferketten sind unterbrochen. Wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine steht Weizen auf den Weltmärkten nicht in gewohntem Masse zur Verfügung. Es drohen Mangellagen bei Strom und Gas. Und jetzt kommt noch Wasser da-zu. In weiten Teilen Europas gab es in diesem Sommer kaum Niederschlag. Für die Land-wirtschaft stellt das eine grosse Herausforderung dar.
19.07.2022
Hartes Brot und Schönwetterbrot
Während Pandemie und Lockdown gab es einen Sturm auf Weizenmehl. Alle wollten zuhause Brot backen. Mehl und Hefe fehlten mitunter in den Gestellen der Supermärkte. «Brigitte.de» empfiehlt zwar ein Brot ohne Mehl. Doch das ist nicht jedermanns Sache.
20.05.2022
swiss-food Talk vom 17. Mai 2022
Patente schaffen Transparenz über Erfindungen und ermöglichen die Weiterentwicklung. Gerade für die forschungsintensive Schweiz sind Patente ein zentraler Baustein für den künftigen Erfolg in der Wissensgesellschaft. Am swiss-food Talk vom 17. Mai sprachen drei Vertreter aus den Bereichen Forschung, Start-up und Industrie über die Gründe und Bedeutung von Patenten in der Pflanzenzucht.
14.05.2022
Die Zukunft ist regenerativ
Ressourcenknappheit bestimmt als Megatrend die Lösung der anstehenden Herkulesaufgabe. Sie lautet: Weltweite Versorgung nachhaltig sichern und gleichzeitig Ökosysteme schützen. Es muss gelingen, die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern und gleichzeitig die Produktion so auszurichten, dass weder Böden, noch Artenvielfalt oder Klima zu Schaden kommen.
23.04.2022
Auf dem Boden der Realität
Wenn sich der Nachhaltigkeitsfokus öffnet, kann dies nur nützen. Die Nachhaltigkeitsdebat-te braucht ein dringendes Update. Nachhaltigkeit ist umfassend. Sie ist mehr als ein Mäntelchen, das man sich aus Marketinggründen umhängt. Sie schliesst den Klimaschutz und den Schutz der Biodiversität ein. Doch ohne Produktivität wird die Öko-Landwirtschaft zum sozialen Bumerang.
09.04.2022
Innovation ist Solidarität
Wer auf die eigenen Stärken setzt, kann mithelfen, dass die Gesellschaft der Ernährungssicherheit und der umfassenden Nachhaltigkeit näherkommt. Wer hingegen seine eigenen Fakten kreiert und Wissenschaft ablehnt, hilft – wenn überhaupt – nur sich selbst – und das auch nur, bis die Marketingblase platzt.
26.03.2022
Brot für die Welt
Das Schweizer Vorsorgeprinzip muss ein smarter Mix aus Import, Eigenanbau und Export sein. Basierend auf einer nachhaltigen Intensivierung («sustainable intensification»), die die Produktivität steigert und gleichzeitig Klima und Biodiversität schützt. Das geht nur auf wissenschaftlicher Basis.
08.03.2022
Neue Züchtungsmethoden – gekommen, um zu bleiben
Das Schweizer Parlament hat eine Aktualisierung des seit 2005 bestehenden Gentech-Moratoriums beschlossen. Der Schritt war überfällig. Anlässlich eines von swiss-food.ch organisierten Webinars sprachen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Landwirtschaft über den Nutzen neuer biotechnologischer Züchtungsmethoden. Dabei wurde klar: Die Risiken sind gering, die Chancen gross.
07.03.2022
Inspiriert Fasten mit swiss-food
Wir sind gut beraten, uns mit den Megatrends und potenziellen Versorgungsrisiken zu befassen. Die Ressourcenknappheit auf unserem Planeten müssen wir mit Ressour-ceneffizienz angehen. Und wir sollten dabei keine Technologien im voraus ausschliessen – vor allem, wenn sie ungeachtet ihrer Herkunft – Labor, Gewächshaus oder Vertical Farm – zur Bewältigung der globalen Herausforderungen und zur umfassenden Nachhaltigkeit bei-tragen könnten.
18.02.2022
Mit Ehrlichkeit zu mehr Nachhaltigkeit
Die Landwirtschaft muss ein Teil der Lösungen sein. Echte Nachhaltigkeit gibt es nicht ohne produktive Landwirtschaft. Und der Schlüssel hierzu liegt in Innovation. Einen wichtigen Beitrag liefern gezielte Züchtungen.
26.01.2022
Nicht Verbote haben die Gesellschaft weitergebracht
Die Gesellschaft ist nicht durch Blockaden und Risikovermeidung weitergekommen, sondern durch Innovation und nüchternes Abwägen von Chancen und Risiken.
15.01.2022
Ein voller Bauch studiert gern
Der Ruf nach gesunder Nahrung und einer verantwortbaren Gesamt-Ökobilanz beim Essen ist absolut richtig. Schwieriger wird es indes mit der Umsetzung. Es gibt viele Hürden. Wie sieht die gesunde und umfassend nachhaltige Ernährung tatsächlich aus? Gesucht ist ein faktenbasierter Ansatz und keine neue Religion.
29.12.2021
Nachhaltigkeit bedingt Technologieoffenheit
In den sechs Monaten vor den Agrarabstimmungen im vergangenen Juni finden sich in der Schweizer Mediendatenbank mit rund 3500 Medienbeiträgen siebenmal mehr Beiträge, die gleichzeitig die Stichworte «Trinkwasser» und «Pestizide» enthalten, als im Halbjahr danach (noch rund 500 Medienbeiträge). Dies, obwohl sich die Faktenlage nicht geändert hat.
04.12.2021
Inkohärente Politik gefährdet nachhaltige Landwirtschaft
Insgesamt ist es inkohärent, Techniken zu verbieten und Innovationen zu blockieren. Eine im umfassenden Sinne nachhaltige und ressourceneffiziente Landwirtschaft braucht Planungssicherheit – und Kohärenz.
27.11.2021
Orientierung am Machbaren
Kürzlich hat der Bund die Verkaufszahlen von Pflanzenschutzmitteln für das Jahr 2020 veröffentlicht. Auch letztes Jahr war die Zahl der verkauften Pflanzenschutzmittel rückläufig. Während die Landwirte insgesamt immer mehr zu Mitteln greifen, die im Bio-Landbau zugelassen sind, war der Absatz von Pflanzenschutzmitteln für die konventionelle Landwirtschaft rückläufig.
06.11.2021
Ein Rahmen für das «Big Picture»
Der Klimawandel betrifft auch die Landwirtschaft und die gesamte Nahrungsmittelproduktion. Die Nahrungskette gehört zu den Verursachern und gleichzeitig zu den Betroffenen.
16.10.2021
Vom Prinzip Hoffnung zum Prinzip Import
2021 ist in vielen Bereichen in der Schweiz ein katastrophales Agrarjahr. Die Ernteaus-fälle sind gravierend und der damit einhergehende Ressourcenverschleiss ebenfalls. Es wurde viel gearbeitet, Energie und Ressourcen eingesetzt, der Boden gepflegt und die Kulturen gehegt, doch allzu oft haben sich die Anstrengungen nicht gelohnt.
30.09.2021
Und sie bewegt sich doch!
Eine von swiss-food in Auftrag gegebene gfs-Umfrage hat klare Mehrheiten zugunsten der neuen Präzisionszüchtungsmethoden gezeigt, wenn darin ein Nutzen für Umwelt oder Gesundheit gesehen wird. Die Bevölkerung bewegt sich. Nun muss noch die Politik folgen.
01.09.2021
Hinkende Nachhaltigkeit schadet der Umwelt
In der medialen Diskussion um Nachhaltigkeit in der Schweiz bekommt man mitunter den Eindruck, dass Nachhaltigkeit nur auf dem Umwelt-Bein steht. Es geht nur darum, Chemie aus dem Leben zu verbannen und zur Natur zurückzukehren. Die Auswirkungen auf die sozialen und wirtschaftlichen Standbeine werden bei dieser hinkenden Nachhaltigkeit grosszügig verdrängt.
14.08.2021
Gesunde Nahrung für alle
Um die wachsende Weltbevölkerung ausgewogen und ausreichend zu ernähren, muss die Produktion von Früchten und Gemüse drastisch gesteigert werden. Auf den Punkt gebracht: Es braucht Gemüse und Früchte für alle. Dafür sind moderne Technologien wie Pflanzenzüchtungen, Pflanzenschutz, aber auch die Digitalisierung unumgänglich.
07.07.2021
Lösungen ermöglichen statt Probleme aussitzen
Tatsächlich brauchen wir eine offene, faktenbasierte Technologie-Diskussion. Umfassende Nachhaltigkeit basiert auf einer sorgfältigen, ideologiefreien Evaluation von Chancen und Risiken – und dem Willen, Probleme anzugehen statt auszusitzen.
19.06.2021
Entscheid für eine produktive und ressourcenschonende Landwirtschaft
Insgesamt ist die deutliche Ablehnung der beiden Initiativen ein klares Votum für eine produktive, ressourceneffiziente Landwirtschaft und gegen Technologie- und Denkverbote. Letztlich kann nur eine produktive Landwirtschaft nachhaltig sein. Sie geht mit allen Ressourcen (inklusive Energie, Arbeit und Finanzen) sorgfältig um.