Industry research for large-scale sustainability
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14.05.2022

Die Zukunft ist regenerativ


Liebe Leserinnen und Leser

Die weltweite Versorgung mit Landwirtschaftsgütern war selten verletzlicher als heute. Die russische Invasion in die Ukraine sowie die Hitzewelle in Indien und Pakistan erinnern an die gewaltigen Herausforderungen, die auf die Menschheit zukommen. Indien ist der zweitgrösste Weizenproduzent der Welt. Zwischen 1960 und 2009 hat sich die Durchschnittstemperatur in Indien um ein halbes Grad Celsius erhöht. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Hitzewellen. Die durch den Ukraine-Krieg angespannte Situation auf den Agrarmärkten wird sich weiter verschärfen. Die Preise steigen und die Versorgungslage verschlechtert sich.

«Schon im vergangenen Jahr hatten wegen der Pandemie 193 Millionen Menschen in 53 Ländern nicht genug zu essen», schreibt die «SonntagsZeitung» auf Basis des neuen «Global Report on Food Crises» der UNO. Gemäss Modellrechnungen der Food and Agriculture Organization (FAO) nimmt der Hunger im laufenden Jahr weltweit zu. Oder wie der Journalist Bjorn Lomborg im «Wallstreet Journal» mit Bezug auf die Weltbank anmerkt: «Every 1% hike in food prices tips another 10 million people into global poverty.» Bis 2050 müssen rund zwei Milliarden Menschen mehr ernährt werden als heute. Doch gleichzeitig bedroht die Klimakrise die Erträge und die zentralen landwirtschaftlichen Ressourcen: Wasser, Boden und Energie werden immer knapper.

Ressourcenknappheit bestimmt als Megatrend die Lösung der anstehenden Herkulesaufgabe. Sie lautet: Weltweite Versorgung nachhaltig sichern und gleichzeitig Ökosysteme schützen. Es muss gelingen, die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern und gleichzeitig die Produktion so auszurichten, dass weder Böden, noch Artenvielfalt oder Klima zu Schaden kommen. Die globale Landwirtschaft leidet nicht nur unter dem Klimawandel, sondern trägt auch dazu bei. Das heisst: Es braucht sowohl den Schutz der natürlichen Ressourcen als auch eine hohe Produktivität. Gleichzeitig muss Nahrung bezahlbar sein. Global also einfach auf Bio zu setzen ist nicht die Lösung. Syngenta-Chef Erik Fyrwald sagt es im Interview mit der «NZZ am Sonntag» mit klaren Worten: «Die Erträge im Biolandbau können je nach Produkt um bis zu 50 Prozent tiefer ausfallen. Die indirekte Folge ist, dass Menschen in Afrika hungern, weil wir immer mehr Bioprodukte essen. Das kann niemand ernsthaft wollen.»

Anders ausgedrückt: Die Extensivierungsstrategie mit aktiver Förderung der Ausweitung des Bio-Landbaus, wie sie die EU und die Schweiz derzeit verfolgen, muss aus globaler Sicht hinterfragt werden. Denn die reichen Länder mit fruchtbaren Böden haben auch eine Verantwortung, einen substantiellen Beitrag an ihre eigene Ernährung zu leisten. Bio hat ein Produktivitätsproblem und schadet wegen dem grösseren Landverbrauch auch dem Klima. Dies wird von Bioverfechtern gerne unter den Tisch gewischt, genauso wie der Einsatz von Pestiziden wie Kupfer gegen Pilzkrankheiten oder der Einsatz radioaktiver Bestrahlung in der Züchtung von Sorten für den biologischen Landbau.

Urs Niggli, ehemaliger Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FibL) sagt in der Lebensmittelzeitung: «Umweltziele lassen sich am einfachsten über eine Extensivierung der Landwirtschaft erreichen. Aber dann muss man mehr importieren, was die Umweltschäden nur verlagert. Wir sollten auf keinen Fall auf Kosten anderer Länder die Produktion bei uns extensivieren.» Und der oben erwähnte Artikel aus dem «Wallstreet Journal» kommt zum Schluss: «Die Biolandwirtschaft ist ineffizient, hungrig nach Land und sehr teuer. Weltweit umgesetzt, würde sie Milliarden hungrig lassen». Der Titel des Artikels bringt es auf den Punkt: «Ukraine Crisis Reveals the Folly of Organic Farming.»

Gleichzeitig muss die weltweite Landwirtschaft aber auch ihre ökologischen Hausaufgaben machen. Denn sie verbraucht 70 Prozent des globalen Frischwassers. In den letzten 40 Jahren gingen 33 Prozent des fruchtbaren Bodens verloren. Und die Landwirtschaft ist für 23 Prozent der globalen Klimagas-Emissionen verantwortlich. Die globale Landwirtschaft leidet nicht nur unter dem Klimawandel, sondern trägt auch dazu bei. Das heisst: Es braucht sowohl den Schutz der natürlichen Ressourcen als auch eine hohe Produktivität. Die Landwirtschaft der Zukunft darf weder Ressourcenverbrauch noch Produktivität ausblenden.

Noch ist diese Erkenntnis nicht überall angekommen. So kann ein Exponent von Pro Natura in der Print-Ausgabe des «Schweizer Bauer» die Bedeutung der Produktivität herunterspielen und behaupten, dass die Kalorienproduktion nicht relevant sei. Auch die Rezepte der Politik spiegeln vielerorts eine Ignoranz gegenüber mangelnder Produktivität, die sich in Preissteigerungen und wachsenden Versorgungsengpässen zeigt. Die EU will den Bio-Anteil auf 25 Prozent erhöhen und schaut damit beim Landverbrauch weg. Doch das wird zunehmend kritisch kommentiert. Tatsache ist: Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine wird es schwieriger, die Fakten rund um die Versorgungssicherheit auszublenden.

Was wir brauchen, ist Produktivität und Nachhaltigkeit. Knappe Ressourcen bedingen ein Denken in Kreisläufen. Die regenerative Landwirtschaft hält die Bodenfruchtbarkeit und -gesundheit langfristig aufrecht. Das sagt auch Erik Fyrwald in der «NZZ am Sonntag»: «Unsere Vision heisst regenerative Landwirtschaft. Heute gibt es die Zweiteilung zwischen konventioneller und Biolandwirtschaft. Beide haben ihre Vorteile, aber keine genügt den Anforderungen der Zukunft. Die Antwort darauf lautet regenerative Landwirtschaft. Man übernimmt von der Biolandwirtschaft die Fruchtfolge, damit die Böden gesund bleiben. Gleichzeitig werden Pflanzenschutzmittel gezielt eingesetzt, damit die Äcker nicht gepflügt werden müssen und das CO2 in der Erde bleibt. Dazu braucht es Pflanzen, die Wetterextremen widerstehen.» Regenerative (auch konservierende) Landwirtschaft stärkt den Boden als zentrale Ressource. Regenerative Landwirtschaft ist wissensintensiv und erfordert den Austausch. Diesen Austausch zu fördern hat sich der Verein Agricultura Regeneratio, der Landwirtschaftsbetriebe (egal ob konventionell, IP oder Bio) in der Schweiz bei der konservierenden Landwirtschaft unterstützt, auf die Fahne geschrieben.

Um die Zielkonflikte zwischen Umwelt und produktiver Landwirtschaft zu mildern, leistet auch die Kreislaufwirtschaft einen wichtigen Beitrag. Das Schliessen von Kreisläufen erhöht die Produktivität. So wenig wie man Verluste in der Logistik und bei Verbraucherinnen und Verbrauchern (Food Waste) ausblenden sollte, so wenig sollte man Verluste auf dem Acker (Food Loss) ausblenden. Dort kann der gezielte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln Ressourcen schonen. Denn: «Jedes Jahr gehen bis zu 40 Prozent der Nahrungsmittelernten durch Pflanzenschädlinge und -krankheiten verloren. Dies beeinträchtigt sowohl die Ernährungssicherheit als auch die Landwirtschaft, die Haupteinkommensquelle für gefährdete ländliche Gemeinschaften.» schreibt die FAO zum Internationalen Tag der Pflanzengesundheit am 12. Mai 2022.

Gegen Food Waste helfen auch Konservierungstechniken: Je länger Esswaren haltbar sind, desto geringer ist die Chance, dass sie im Abfall landen. Chemische Verfahren und Verpackungsmaterialien sind zur Konservierung von Lebensmitteln von entscheidender Bedeutung. BASF beleuchtet in ihrem Online-Magazin die Entwicklung von Konservierungstechniken und zeigt, welche Bedeutung der Chemie bei der Bekämpfung von Food Waste zukommt. Konservierungsmittel sind ein wirksames Mittel gegen die Verschwendung.

Der Bundesrat hat kürzlich einen Aktionsplan gegen Food Waste gestartet. Ziel ist es, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 im Vergleich zu 2017 zu halbieren. Fast ein Drittel der für den Schweizer Konsum produzierten Lebensmittel werden verschwendet und landen im Abfall, schreibt der Bundesrat. Die Regierung will mit Unternehmen und Organisationen des Lebensmittelsektors eine branchenübergreifende Vereinbarung treffen, in der Reduktionsziele festgelegt werden. In der Medienmitteilung bezieht sich der Bundesrat explizit auf den Krieg in der Ukraine. «Der Krieg in der Ukraine verschärft die Probleme bei der weltweiten Lebensmittelversorgung und zeigt auf, wie bedeutend es ist, dass keine Lebensmittel verschwendet werden. Darüber hinaus wirkt sich Food-Waste auch negativ auf die Umwelt aus.» Die Reihenfolge in der Begründung des Aktionsplans sei bemerkt. Die Welt hat sich tatsächlich verändert, wenn Massnahmen gegen Food Waste zunächst einmal mit der Disruption der landwirtschaftlichen Lieferketten begründet werden. Aber sie hat sich nicht verändert, wenn in einem solchen Aktionsplan Food Loss einfach ausgeblendet wird. Denn der Kampf gegen Food Waste beginnt auf dem Feld: Pflanzenschutzmittel reduzieren die Lebensmittelverluste auf dem Acker. Sie erhöhen jedoch auch Qualität und Haltbarkeit der Produkte. Was länger haltbar ist, wird in der Küche eher verwendet und landet nicht ungenutzt im Abfall. Dazu trägt auch der Leitfaden von foodsave bei, der Konsumenten darüber informiert, wie lange nach Datumsablauf Lebensmittel noch ohne Risiko genossen werden können.

Ein gutes Beispiel für die Agrarproduktion der Zukunft liefert die Tomatenproduktion in den Niederlanden. Eine anschauliche Reportage des britischen «Telegraphs» zeigt, wie in Gewächshäusern immer mehr Früchte mit immer weniger Inputs produziert werden können. Jedes Kilogramm Tomaten braucht im Gewächshaus 15 Liter Wasser, auf dem Feld sind es 60 Liter. Die Ressourcenersparnis kontrastiert mit dem grösseren Ertrag. «A field in Spain will yield roughly four kilograms of tomatoes per square metre per growing season», sagt Ernst van der Ende, Professor der Universität Wageningen. «In a top greenhouse in the Netherlands, that same square metre will produce 80 kilograms of tomatoes». Das sind 20mal mehr Ertrag und der Einsatz der Ressourcen Wasser, Energie und Pflanzenschutzmittel ist geringer. Das ist gelebte Ressourceneffizienz. In Zukunft soll die Entwicklung noch mehr in Richtung «geschlossener Kreisläufe» und «zero-waste» gehen.

Manchmal sind die Erfolge auch im Kleinen zu finden. So produziert Bayer unter der Marke «De Ruiter» die «Delisher Tomate». Die kleine Pflaumentomate zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Früchte sehr gut an den Zweigen halten. So bleibt die Frucht nach der Ernte intakt, ist länger haltbar und braucht weniger Verpackungsmaterial. Denn die Konsumenten bewerten Plastik zunehmend kritisch, ebenso Überverpackungen und unnötige Doppelverpackungen. Ein Beitrag zur ressourceneffizienten Landwirtschaft und zu weniger Food Waste. In eine ähnliche Richtung geht eine Entwicklung von Syngenta. Der prämierte «iStem Blumenkohl» ist der erste Blumenkohl mit komplett essbarem Stiel. Er verspricht Landwirten zudem hohe Erträge und überzeugt Verbraucher mit dem hohen Gehalt an Ballaststoffen und immunstärkendem Vitamin C. Auch hier: Ein Beitrag zur ressourceneffizienten Landwirtschaft und zu weniger Food Waste.

Wir wünschen Ihnen ressourcenschonenden Genuss


Ihre swiss-food Redaktion

L’avenir est régénératif


Chère lectrice, cher lecteur,

L’approvisionnement mondial en produits agricoles n’avait jamais été aussi précaire qu’aujourd’hui.
L'invasion russe en Ukraine et la chaleur accablante qui frappe l’Inde et le Pakistan préfigurent les défis gigantesques qui attendent l’humanité. L’Inde est le deuxième plus gros producteur de blé du monde. Entre 1960 et 2009, il a enregistré une élévation de la température moyenne d’un demi-degré, de sorte que les épisodes de vagues de chaleur devraient se multiplier. Sur les marchés agricoles, les tensions perceptibles depuis l’éclatement de la guerre en Ukraine s’accentueront. Les prix augmentent et la situation en matière d’offre se détériore.

«L’an dernier, du fait de la pandémie, 193 millions de personnes dans 53 pays se trouvaient en situation d’insécurité alimentaire aiguë», écrit la «SonntagsZeitung» en se référant au dernier «Rapport mondial sur les crises alimentaires» des Nations Unies. Selon des modélisations de la Food and Agriculture Organization (FAO),la faim augmentera cette année dans le monde. Comme le note le journaliste Bjorn Lomborg dans le «Wallstreet Journal» en renvoyant à la Banque mondiale: «Every 1% hike in food prices tips another 10 million people into global poverty.» D’ici à 2050, il faudra nourrir environ deux milliards d’êtres humains de plus qu’aujourd’hui. Dans le même temps, la crise climatique menace les rendements, et les ressources de l’eau, du sol et de l’énergie, essentielles pour l’agriculture, s’amenuisent de plus en plus.

La raréfaction des ressources est une tendance de fond dont il faut tenir compte pour résoudre la tâche herculéenne qui s’annonce. À savoir: sécuriser durablement l’approvisionnement mondial et, en même temps, protéger les écosystèmes. Il faut réussir à accroître la productivité agricole et orienter celle-ci de façon à préserver tout à la fois les sols, la diversité des espèces et le climat. L'agriculture mondiale ne souffre pas seulement du changement climatique, elle y contribue également. Cela signifie qu'il faut à la fois protéger les ressources naturelles et assurer une productivité élevée. Parallèlement, l'alimentation doit être abordable. Le bio à lui seul n’est pas la solution à l'échelle mondiale. Dans un entretien à la «NZZ am Sonntag», le PDG de Syngenta, Erik Fyrwald, a été très clair: «Selon les produits, les rendements de l’agriculture bio peuvent être inférieurs de 50% à ceux de l’agriculture conventionnelle. La conséquence indirecte est la faim en Afrique, parce que nous consommons toujours plus de produits bio. Personne ne peut vouloir sérieusement cela.»

En d'autres termes, la stratégie d'extensification avec promotion active de l'expansion de l'agriculture biologique, telle qu'elle est actuellement suivie par l'UE et la Suisse, doit être remise en question d'un point de vue global. Il est du devoir des pays riches avec des sols fertiles de couvrir le plus possible leurs propres besoins alimentaires. Le bio a un problème de productivité et a besoin d’une surface plus grande, ce qui est mauvais pour le climat. Ce que préfèrent taire les défenseurs du bio, tout comme l’utilisation de pesticides tel le cuivre dans la lutte contre les maladies cryptogamiques ou le recours aux rayons radioactifs pour sélectionner de nouvelles variétés dans l’agriculture biologique.

Comme le rappelle Urs Niggli, ancien directeur de l’Institut de recherche de l’agriculture biologique (FibL), dans la «Lebensmittelzeitung»: «Le moyen le plus simple d’atteindre les buts environnementaux est l’agriculture extensive. Mais elle implique d’importer davantage, ce qui ne fait que transférer les atteintes à l’environnement. Nous ne devrions pas pratiquer l’agriculture extensive au détriment d’autres pays.» En conclusion de l’article du «Wallstreet Journal» cité plus haut, on peut lire: «L’agriculture bio est inefficace, elle accapare des terres et elle est très chère. Si elle était pratiquée à l’échelle planétaire, elle affamerait des milliards de gens». Le titre de l’article donne le ton: «Ukraine Crisis Reveals the Folly of Organic Farming.»

L’agriculture dans le monde doit aussi faire ses devoirs en matière d’écologie. Elle consomme en effet 70% des réserves mondiales d’eau douce. En quarante ans, 33% des terres fertiles ont été perdues à cause d’elle. L’agriculture est responsable de 23% des émissions mondiales de gaz à effet de serre. L’agriculture dans le monde souffre certes du changement climatique, mais elle y contribue aussi. En d’autres termes, il faut à la fois protéger les ressources naturelles et produire en grandes quantités. L’agriculture de demain n’occulte ni la consommation des ressources, ni la productivité.

Ce constat n’est toutefois pas encore arrivé partout. Dans l’édition imprimée de « Schweizer Bauer », un éminent représentant de Pro Natura a ainsi relativisé l’importance de la productivité et a osé affirmé que la production calorique n’est pas pertinente. Les recettes de la politique aussi témoignent en maints endroits d’une ignorance sur les effets d’un manque de productivité, comme des hausses de prix et des difficultés croissantes d’approvisionnement. L’UE veut accroître la part du bio à 25%, mais préfère éluder la question de la consommation des terres. Les critiques cependant se multiplient. La réalité est là: avec la guerre en Ukraine, il devient de plus en plus difficile d’occulter les faits en matière de sécurité de l’approvisionnement.

Nous avons besoin de la productivité et du développement durable. La rareté des ressources nous oblige à penser en circuit. L’agriculture régénérative préserve la fertilité et la santé des sols, à long terme. C’est ce qu’affirme aussi Erik Fyrwald dans la «NZZ am Sonntag»: «Nous prônons l’agriculture régénérative. Aujourd’hui, on distingue entre l’agriculture conventionnelle et le bio. Toutes deux ont leurs avantages, mais ni l’une ni l’autre ne permettent de relever les défis du futur. La solution est l’agriculture régénérative. Elle mise sur la rotation des cultures pour que les sols restent en bonne santé, comme dans le bio, et sur l’utilisation ciblée des produits phytosanitaires pour éviter le labour et piéger le CO2 dans le sol, comme dans l’agriculture conventionnelle. Pour cela, il faut des plantes qui résistent aux extrêmes météorologiques.» L’agriculture régénérative (ou de conservation) renforce la ressource centrale qu’est le sol. L’agriculture régénérative fait appel à de vastes connaissances et à des échanges. L’association Agricultura Regenratio s’est donné pour mission de promouvoir ces échanges en soutenant les exploitations agricoles en Suisse (qu’elles soient conventionnelles, IP ou bio) qui pratiquent une agriculture de conservation.

L’économie circulaire a aussi un rôle à jouer pour atténuer les conflits d’intérêt entre l’environnement et l’agriculture productive. Des circuits fermés augmentent la productivité. Il ne faut occulter ni les pertes dans la logistique et la consommation (gaspillage alimentaire), ni les pertes dans les champs (perte de nourriture), où l’utilisation ciblée de produits phytosanitaires peut préserver les ressources. En effet, «chaque année, jusqu'à 40 pour cent des récoltes alimentaires sont perdues à cause des organismes nuisibles et des maladies des plantes. Cela affecte à la fois la sécurité alimentaire et l'agriculture, principale source de revenue pour les communautés rurales vulnérables», écrit l’ Organisation des Nations unies pour l’alimentation et l’agriculture à l'occasion de la Journée internationale de la santé des plantes, ce 12 mai 2022.

Pour lutter contre le gaspillage alimentaire, on peut aussi compter sur les techniques de conservation: plus les produits alimentaires se conservent longtemps, moins ils courent de risque d’être jetés. Les procédés chimiques et les matériaux d’emballage jouent un rôle clé dans la conservation des aliments. Dans son bulletin en ligne, BASF retrace le développement des techniques de conservation et montre le rôle de la chimie dans la lutte contre le gaspillage alimentaire. Les agents de conservation sont un moyen efficace de prévenir le gaspillage.

Le Conseil fédéral a lancé récemment un plan d’action contre le gaspillage alimentaire. L’objectif d’ici à 2030 est de diminuer de moitié le gaspillage alimentaire par rapport à 2017. Près d’un tiers des aliments produits pour la consommation en Suisse sont gaspillés ou jetés inutilement, écrit le Conseil fédéral. Le gouvernement entend conclure un accord intersectoriel assorti d’objectifs de réduction avec les entreprises et les organisations du secteur de l’alimentation. Dans son communiqué de presse, le Conseil fédéral fait explicitement référence à la guerre en Ukraine. «La guerre en Ukraine amplifie les problèmes d’approvisionnement en denrées alimentaires dans le monde. La situation actuelle montre qu’il est important de ne pas gâcher la nourriture. Le gaspillage alimentaire a aussi un effet négatif sur l’environnement.» L’ordre des arguments en faveur du plan d’action est à noter. Citer en premier lieu les problèmes de livraison agricole pour motiver les mesures prises contre le gaspillage alimentaire montre que le monde a changé. Mais que rien n’a changé si ce plan d’action passe sous silence la perte de nourriture. Car la lutte contre le gaspillage alimentaire commence dans les champs: les produits phytosanitaires réduisent la perte de nourriture dans les champs. Ils accroissent aussi la qualité et la conservation des produits. Ce qui se conserve plus longtemps a plus de chance d’être utilisé en cuisine et de ne pas finir inutilement à la poubelle.

La production de tomates est un bon exemple de la production agricole du futur. Les quantités de tomates produites sous serre utilisent toujours moins d’intrants, révèle le «Telegraph». Pour produire 1 kg de tomates, il faut 15 litres d’eau dans la culture sous serre, contre 60 litres d’eau dans la culture en champ. Une économie de ressources qui contraste avec l’augmentation du rendement. «Un champ en Espagne produit environ 4 kg de tomates au mètre carré pendant la période de végétation», annonce Ernst van der Ende, professeur de l’Université de Wageningen. «Dans une serre néerlandaise de dernière génération, ce même mètre carré produit 80 kg de tomates». Soit un rendement vingt fois plus élevé, mais avec moins d’eau, d’énergie et de produits phytosanitaires. C’est cela l’utilisation efficace des ressources. Les «circuits fermés» et le «zéro déchets» sont appelés à se développer à l’avenir.

Parfois, le progrès se trouve aussi dans les petites choses. Bayer produit ainsi la tomate «Delisher» sous la marque «De Ruiter». L’une des caractéristiques de cette petite tomate-prune est de ne pas se détacher facilement de la tige. Une fois récolté, le fruit reste intact, il se conserve plus longtemps et a besoin de moins de matériel d’emballage. Une contribution à une agriculture respectueuse des ressources et à la diminution du gaspillage alimentaire. Une variété de chou-fleur développée par Syngenta va dans une direction similaire. Le chou-fleu «iStem» primé est le premier chou-fleur au tronc entièrement comestible. Il est la promesse d’un rendement élevé pour les agriculteurs et séduit les consommateurs grâce à sa teneur élevée en fibres et en vitamine C qui renforce le système immunitaire. Là aussi: une contribution à une agriculture respectueuse des ressources et à la diminution du gaspillage alimentaire.

Pour vous, l’assurance de vous régaler avec la conscience tranquille. Nous vous souhaitons un bon appétit.


La rédaction de swiss-food

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