Industry research for large-scale sustainability
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11.11.2023

Nachhaltigkeit in Schieflage

Liebe Leserinnen und Leser

Heute ist der 11. November. Warum das wichtig ist? Nicht allein, weil am 11.11. um 11.11 Uhr vielerorts die Fasnacht beginnt. Der Martinstag hat für die Landwirtschaft eine grosse Bedeutung. Der 11.11. steht für den Abschluss des Landwirtschaftsjahrs. Im Mittelalter mussten die Bauern zum Martinstag einen Teil ihrer Ernte abliefern – den Zehnten. Die Steuern wurden damals in Naturalien bezahlt. Bei schlechter Ernte war dies besonders bitter. Und fehlende Ernten sind für die Landwirte noch immer einschneidend.

Das zeigte sich Mitte Oktober sehr drastisch bei einer Aktion des Berner Bauern Verbandes. Die Bauern fuhren gemäss BauernZeitung zerfressenes Gemüse und löchrige Kartoffeln auf den Bundesplatz. Mit dem Slogan «NEIN zu Food Waste, JA zu modernem Pflanzenschutz» forderten sie einen dringenden Richtungswechsel bei der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. Die Aktion verdeutlichte, dass ohne Pflanzenschutz eine ressourceneffiziente Landwirtschaft nicht möglich ist. Denn ohne überzeugenden Ertrag rechtfertigen sich die eingesetzten Ressourcen nicht.

Markus Lüscher vom Berner Bauern Verband wehrte sich in seiner Ansprache gegen die Politik des Verbietens. Die Schädlinge nähmen zu, doch immer mehr Wirkstoffe würden verboten und die Zulassungs-Pipeline sei verstopft. Ohne Pflanzenschutz könnten die Bauern ihren Versorgungsauftrag kaum mehr erfüllen. «Dafür wollen, können und dürfen wir keine Direktzahlungen verlangen», findet Lüscher. Mittelfristig könnten unter diesen Bedingungen wichtige Kulturen in der Schweiz nicht mehr produziert werden. Der Protest der Bauern verdeutlicht: Pflanzenschutz ist unverzichtbar.

Bitter ist der Rückblick auf 2023 mit Sicherheit für die Schweizer Kartoffelproduzenten. Die Aargauer Zeitung titelte im Oktober: «Der Schweiz fehlen 100'000 Tonnen Kartoffeln». Die Aargauer Bauern ernteten rund einen Drittel weniger Kartoffeln – und die Qualität ist schlecht. Das merkte auch die Chips-Fabrik Zweifel in Spreitenbach. Wie die Aargauer Zeitung schreibt, muss Zweifel 15 bis 18 Prozent des Kartoffelbedarfs aus dem Ausland importieren. Auch das Regionaljournal Zürich/Schaffhausen berichtete, dass die Chips-Produzenten mehr Kartoffeln aus dem Ausland importieren müssen. Der Vizepräsident des Verbandes der Kartoffelproduzenten sagt zum Sender: «Bei den Pommes-Frites- und den Chips-Sorten habe ich einen Ausfall von 50 Prozent».

Neben der Hitze setzten auch Wassermangel und Krankheiten den Kartoffeln stark zu. Im Gegensatz zum Radiobericht nennt der landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) auch die Gründe für den Ertragseinbruch klar: Es fehlen die Pflanzenschutzmittel. Und er gibt den Berner Bauern recht. «Der heisse und trockene Sommer begünstigte die Vermehrung des Kartoffelkäfers», erklärt Niklaus Ramseyer, der auch das Auftreten neuer Pilz- und Bakterienkrankheiten als besorgniserregend hervorhebt. In dieser Saison war das Resistenzmanagement ein besonderes Problem: «Das reduzierte Wirkstoffportfolio birgt grosse Risiken für Resistenzbildungen», warnt er. Die Auswahl an verfügbaren Wirkstoffen schrumpfe und neue Mittel seien nicht in Sicht.

Fehlende Pflanzenschutzmittel sind auch bei anderen Kulturen ein Thema. So breitete sich gemäss BauernZeitung die Baumwoll-Kapseleule immer mehr aus. Es handelt sich um einen invasiven Falter. Ursprünglich war der Schmetterling in den Tropen heimisch. Nun breitet er sich von Süden her kommend immer mehr aus. Die Klimaerwärmung macht’s möglich. Das Problem sind allerdings nicht die Falter, sondern die gefrässigen Eulenraupen. Das Schadenspotenzial ist riesig. Sie stürzen sich auf Mais, aber auch auf andere Kulturen. Invasive Arten sind jedoch nicht nur eine Bedrohung für die Landwirtschaft. Gemäss dem UNO-Weltrat für biologische Vielfalt sind invasive Arten mitverantwortlich fürs Artensterben. Sie spielen eine Hauptrolle bei 60 Prozent des Aussterbens von Tieren und Pflanzen.

Der Bund schreibt im Bericht «Ernährungssicherheit Schweiz 2023»: «So kann beispielsweise ein einziger, ungewöhnlich warmer Winter ausreichen, um die Ansiedlung und Ausbreitung einheimischer und invasiver bzw. gebietsfremder Schaderreger zu fördern.» Die Expertinnen und Experten sprechen sich im Fall einer raschen und substantiellen Beeinträchtigung der Ernährungssicherheit durch Schadorganismen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aus. Dass Pflanzenschutz eine Option bleiben soll, fasst auch die BauernZeitung zusammen. Erstaunlich ist nur, dass die Politik die notwendigen Konsequenzen bis jetzt nicht gezogen hat und die Verhinderungspolitik beim Pflanzenschutz nicht entschieden beendet.

Im Moment kann die Baumwoll-Kapseleule im Mais nicht bekämpft werden. Es sind keine Mittel für die Bekämpfung der gefrässigen tropischen Raupe vorhanden. Und so bleibt nur der grosse Schaden für die betroffenen Bauern und die Verschleuderung von Ressourcen, wenn der Mais kaum Ertrag abwirft. Seit über 40 Jahren werden aufgrund der IP-Strategie im Mais keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Wird die IP-Strategie bis zum bitteren Ende weiterverfolgt, ist die Konsequenz klar. Auch beim Mais steigen die Importe. An sich gäbe es eine Lösung: Den gentechnisch hergestellten Bt-Mais. Und wie eine Agroscope-Untersuchung zeigt, ist er selbst für Wasserorganismen sicher. Doch da steht sich die Schweiz mit dem Gentech-Moratorium selbst im Weg. Das Problem: Die Landwirte dürfen weder spritzen noch dürfen sie Sorten anbauen, die den Abwehrmechanismus schon in sich hätten.

Ähnliche Probleme gibt es beim Raps. Der Raps-Anbau in der Schweiz ist gefährdet. Auch hier fehlen Pflanzenschutzmittel. Zwar ist Rapsöl aus Schweizer Produktion hochbegehrt. Raps ist eine wichtige Alternative zu importiertem Palmöl. Doch es fehlen Pflanzenschutzmittel. Die Importe von Rapsöl steigen. Und bei den Kirschen zerstört die Kirschessigfliege die Kirschenernte. Das hat auch Konsequenzen für die Hochstammkulturen. Ihre Pflege ist einerseits aufwendig, andererseits verursacht die eingeschleppte Kirschessigfliege riesige Schäden an den Früchten. Zum Schutz der Bäume braucht es rasche Lösungen: Dazu zählen auch Pflanzenschutzmittel. Ein weiteres Beispiel ist der Apfelwickler. Laut Schweizer Bauer fand der Schädling in diesem Jahr ideale Bedingungen und breitete sich in den Obstkulturen aus. Auch hier gäbe es Abhilfe: Ein Insektizid wartet seit längerem auf die Zulassung.

Die reiche Schweiz kann immer auf Lebensmittel-Importe ausweichen. Allerdings erhöht der Klimawandel das Risiko, dass dies nicht mehr ohne weiteres klappt. Extremwetterereignisse in wichtigen Getreideanbauregionen können die Ernährungssicherheit in vielen Ländern bedrohen, wie der Schweizer Bauer bereits Mitte Jahr berichtete. Ein steigendes Risiko von Ernteausfällen wird insbesondere durch das Wetterphänomen El Niño befürchtet. Mangelernten führen zu steigenden Lebensmittelpreisen und heizen die Inflation an. Der Klima-Fussabdruck der Schweiz im Ausland wird immer wieder thematisiert. Von unserem «Essens-Abdruck» liest man hingegen wenig - obwohl dieser mit steigenden Lebensmittelimporten grösser wird. Genauso wie die Wahrscheinlichkeit, dass wir einem Hungernden Kalorien von seinem Teller wegschnappen.

Die Probleme sind offensichtlich. Doch noch immer dominiert Schönfärberei. Die Berner Bauern hingegen haben es auf den Punkt gebracht. Sie wollen ihre Kulturen schützen. Für schlechte Produkte wollen sie keine Direktzahlungen. Doch genau in diese Falle tritt eine kürzlich veröffentliche Studie der Plattform Agrarforschung Schweiz. Sie konstatiert zwar, dass reduzierter Einsatz bei Pflanzenschutzmitteln bei Weizen und Raps zu stark verminderten Erträgen führt. Solange die Ernteausfälle mit Direktzahlungen kompensiert würden, sei das trotzdem «wirtschaftlich», folgern die Studienautoren. Doch davon kann keine Rede sein. Die Berner Bauern wissen es besser. Sie wollen keinen amtlich geförderten Food Waste. Und wir meinen: Recht haben sie. Es gibt keine nachhaltige Landwirtschaft ohne verkäufliche Produkte. Denn ohne echte Wirtschaftlichkeit gerät die Nachhaltigkeit in Schieflage.

Ihre swiss-food Redaktion

11.11.2023

La durabilité malmenée

Chère lectrice, cher lecteur,

C’est aujourd’hui le 11 novembre. Cette date ne vous rappelle-t-elle rien ? En de nombreux endroits, le jour 11 du mois 11 à 11 heure et 11 minutes marque le début du carnaval. Mais pas seulement. Dans la tradition paysanne, la saint Martin a une grande signification. Elle représente en effet la fin du cycle agricole. Au Moyen Âge, ce jour-là, les paysans devaient payer le « cens ». Ils réglaient cet impôt en nature en donnant une partie de leurs récoltes. Lorsque la récolte était mauvaise, cela laissait un goût amer. De nos jours encore, les pertes de récoltes sont un coup dur pour les agriculteurs.

Une action menée mi-octobre par la Chambre bernoise d’agriculture l’a fort bien montré. Ainsi que le relate la BauernZeitung, les agriculteurs avaient emporté sur la Place fédérale des légumes et des pommes de terre mangés par des ravageurs. Sous le slogan « NON au gaspillage alimentaire, OUI à une protection moderne des plantes », ils demandaient un urgent changement de cap dans l’homologation des produits phytosanitaires. L’action offrait l’illustration que sans protection des plantes, un usage rationnel des ressources dans l’agriculture est impossible. Car sans rendement digne de ce nom, les ressources investies ne se justifient pas.

Dans son allocution, Markus Lüscher de la Chambre bernoise d’agriculture houspilla la politique des interdits. Malgré la multiplication des ravageurs, constata-t-il, les actifs interdits d’utilisation sont de plus en plus nombreux. Au niveau des homologations, les dossiers s’accumulent. Sans protection phytosanitaire, les agriculteurs ne peuvent plus guère remplir leur mandat en matière de sécurité de l’approvisionnement. « Pour cela, nous ne voulons ni ne pouvons exiger de paiements directs », souligne M. Lüscher. Si cette situation persiste, des cultures importantes pour la Suisse risquent de disparaître à moyen terme. L’action de protestation des agriculteurs en est la preuve : protéger les végétaux est indispensable.

L’année 2023 laissera à coup sûr un goût amer aux producteurs suisses de pommes de terre. En octobre, l’Aargauer Zeitung annonçait en titre qu’ « il manque 100 000 tonnes de pommes de terre en Suisse ». En Argovie, le rendement est en baisse d’un tiers environ, et la qualité des pommes de terre est mauvaise. La fabrique de chips Zweifel à Spreitenbach l’a remarqué aussi. Comme l’écrit l’Aargauer Zeitung, Zweifel doit importer entre 15 et 18 pour cent de ses pommes de terre. Dans l’édition régionale Zurich/Schaffhouse, la SRF affirme elle aussi que les producteurs de chips doivent acheter plus de pommes de terre à l’étranger. À l’antenne, le vice-président de l’Union suisse des producteurs de pommes de terre a révélé que la moitié de la récolte des variétés utilisées pour les frites et les chips est perdue.

Les pommes de terre ont souffert de la chaleur, mais aussi du manque d’eau et des maladies. Contrairement aux médias, le Service d’information agricole (LID) en explique aussi les causes : cette baisse de rendement est due à l’absence de produits phytosanitaires. Les agriculteurs bernois ont raison : « Un été sec et chaud a favorisé la prolifération du doryphore de la pomme de terre », déplore Niklaus Ramseyer, qui juge aussi inquiétante l’apparition de nouvelles maladies fongiques et bactériologiques. Cette saison, la gestion des résistances s’est avérée difficile : « La gamme toujours moins large de principes actifs à disposition accroît le risque de nouvelles résistances », avertit-il. Le choix des actifs disponibles s’amenuise et aucune nouvelle substance n’est attendue dans un avenir proche.

Le manque de produits phytosanitaires concerne aussi d’autres cultures. Selon la BauernZeitung, la noctuelle de la tomate s’observe de plus en plus souvent. Ce lépidoptère originaire des tropiques est une espèce invasive. Réchauffement climatique aidant, il s’installe peu à peu sous nos latitudes en provenance du sud. Le problème vient non pas du papillon lui-même, mais des chenilles. Polyphages, celles-ci ont le potentiel de causer d’énormes dégâts non seulement au maïs, mais aussi à d’autres cultures. Les espèces invasives ne menacent toutefois pas seulement l’agriculture. Selon le Conseil mondial des Nations Unies pour la diversité biologique, elles sont aussi coresponsables de la disparition des espèces. Elles en sont même la cause principale dans 60% des cas.

Dans son rapport sur la sécurité alimentaire de la Suisse 2023, la Confédération note par exemple qu’il suffit d’un seul hiver inhabituellement tempéré pour encourager l’implantation et la prolifération de ravageurs traditionnels et de nouvelles espèces exotiques envahissantes. En cas de mise en danger soudaine et aiguë de la sécurité alimentaire par des nuisibles, les experts préconisent l’utilisation de produits phytosanitaires. L’option de la protection phytosanitaire doit rester ouverte, estime aussi la BauernZeitung. Il est toutefois étonnant que la politique n’ait pas encore tiré les conclusions qui s’imposent et qu’elle ne mette pas un terme à une politique qui entrave la protection des végétaux.

Actuellement, la noctuelle de la tomate peut proliférer à sa guise. Il n’existe aucun moyen de lutte pour combattre cette chenille vorace venue des tropiques. Les agriculteurs qui ont eu affaire à elle n’ont plus qu’à contempler les dégâts et le gaspillage des ressources lorsque les champs ne produisent presque plus rien. Depuis plus de 40 ans, du fait de la stratégie IP appliquée dans la culture du maïs, plus aucun produit phytosanitaire chimique de synthèse n’est utilisé. Si cette stratégie IP est poursuivie jusqu’à son terme, l’issue est inéluctable. Les importations de maïs aussi augmenteront. Il existe pourtant une parade : le maïs Bt OGM. Comme le démontre une étude d’Agroscope, il est même sans danger pour les organismes aquatiques. La Suisse s’est malheureusement privée d’un moyen de lutte en adoptant un moratoire sur le génie génétique. Les agriculteurs ne peuvent ainsi ni pulvériser d’insecticides, ni cultiver des variétés qui portent en elles un mécanisme d’autodéfense.

Pour le colza, la situation est similaire. En Suisse, la culture du colza est en sursis. La faute, ici aussi, à l’absence de produits phytosanitaires. L’huile de colza de production suisse est certes très demandée. Le colza est une alternative importante à l’huile de palme d’importation. Pourtant, les produits phytosanitaires font défaut. Les importations d’huile de colza augmentent. Les cerisiers sont eux menacés par la mouche du vinaigre. Avec des conséquences aussi pour les arbres haute tige. Déjà difficiles à entretenir, ces arbres s’affaiblissent et produisent moins de fruits. Pour protéger les arbres, il faut pouvoir agir rapidement. Les produits phytosanitaires font partie de la gamme des possibles remèdes. Autre exemple de ravageur : le carpocapse de la pomme. Selon le Schweizer Bauer, il s’est trouvé cette année en présence de conditions idéales pour se multiplier dans les cultures fruitières. Ici aussi, un remède existe sous la forme d’un insecticide, en attente d’homologation depuis longtemps.

La Suisse peut se tourner vers les importations de produits alimentaires. Elle en a les moyens. Le changement climatique augmente toutefois le risque de défaillance. Les événements météorologiques extrêmes dans d’importantes régions productrices de céréales peuvent menacer la sécurité alimentaire de nombreux pays, comme le soulignait le Schweizer Bauer en milieu d’année. Certains craignent que le phénomène El Niño, en particulier, provoque des pertes de récoltes. Des récoltes insuffisantes font augmenter les prix de l’alimentation, ce qui attise l’inflation. L’empreinte climatique de la Suisse à l’étranger est régulièrement critiquée. Dans les médias, la question de notre « empreinte alimentaire » est rarement thématisée, bien que celle-ci ne cesse de croître du fait de la hausse des importations de produits alimentaires. Tout comme la probabilité que nous privions une personne qui a faim de quelques centaines de calories.

Les problèmes sont manifestes. On continue pourtant de faire comme si tout va bien. Les agriculteurs bernois ont soulevé le lièvre. Ils veulent protéger leurs cultures. Ils ne veulent pas de paiements directs en cas de mauvaises récoltes. Pourtant, c’est exactement la proposition que vient de formuler une étude de la plateforme Recherche agronomique suisse. S’ils constatent qu’une utilisation réduite des pesticides diminuent les rendements du blé et du colza, les auteurs de l’étude en concluent que les pertes de récoltes restent économiquement supportables tant qu’elles sont compensées par les paiements directs. Cela, il n’en est pas question. Les agriculteurs bernois sont bien placés pour le savoir. Il n'y a pas d'agriculture durable sans produits vendables. En effet, sans réelle rentabilité, la durabilité se retrouve malmenée.

La rédaction de swiss-food

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