Industry research for large-scale sustainability
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Texte en français ci-dessous

20.05.2022

swiss-food Talk vom 17. Mai 2022

«Patents on Seeds?!»

Patente schaffen Transparenz über Erfindungen und ermöglichen deren Weiterentwicklung. Gerade für die forschungsintensive Schweiz sind Patente ein zentraler Baustein, um ein führender Innovationsstandort zu bleiben. Am swiss-food Talk vom 17. Mai sprachen drei Vertreter aus den Bereichen Forschung, Start-up und Industrie über die Gründe für und Bedeutung von Patenten, insbesondere in der Pflanzenzucht.

Der Wissenschaft helfen Patente beim Transfer von Wissen in die Gesellschaft, damit es dort seinen Nutzen entfalten kann. Für Start-ups bieten Patente die notwendige Investitionssicherheit, die ihnen die Einführung eines Produkts oder einer Technologie am Markt ermöglicht. Grosse Unternehmen machen mit ihrer Reichweite Innovationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Im Gegenzug erhalten die Erfinder dank dem Innovationsschutz ein zeitlich beschränktes Recht zur Vermarktung. Zur Forschung und Entwicklung gehört auch die Patentrecherche. Die Transparenz vereinfacht die Weiterentwicklung bestehender Erfindungen. Im Saatgutbereich existieren dazu europaweit zugängliche Plattformen zur Information über existierende Patente und zur Aushandlung von Lizenzen.


Patente als Enabler

Michael Hengartner, Präsident des ETH-Rats, betont, dass der Wissenstransfer zu den zentralen Aufgaben einer Hochschule gehört, und dass dieser signifikant zur Wirtschaftsentwicklung beitragen kann. Ein Weg dazu sind Patente, die an existierende Firmen oder an Spin-offs lizenziert werden und ihnen einen Schutz geben, so dass sie sich im Markt bewähren können. Ein Patent ist ein sozialer Vertrag zwischen Gesellschaft und Erfinder. Eine Innovation wird öffentlich zugänglich und der Erfinder erhält dafür ein zeitlich und geographisch limitiertes, exklusives Recht auf die Vermarktung seiner Erfindung. Oft wird im Zusammenhang mit neuen Züchtungstechnologien die Befürchtung geäussert, dass diese zu einer Patentflut führen. Das glaubt Professor Hengartner nicht. «Mit CRISPR ist es wie früher bei PCR Techniken», sagt Hengartner. Die Anzahl Patente waren damals kein Problem. «Das Problem sehe ich heute auch bei CRISPR nicht. Die neuen Technologien sind viel eherEnabler› als Hemmer. Sie werden die Innovation befeuern.»

Abgewandertes Know-how kehrt nicht zurück

Die Brücke von der Wissenschaft zur Entwicklung schlägt Roman Mazzotta, Länderpräsident Syngenta Schweiz und Leiter Rechtsabteilung Pflanzenschutz. Die forschende Industrie investiert jährlich hunderte Millionen Franken, um mit ihrer Reichweite Innovationen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Patente garantierten den Unternehmen, dass sie für ihre grossen Investitionen entschädigt werden. Die kommerzielle Nutzung eines Patents durch Dritte bedarf in allen Branchen einer Lizenzvereinbarung. Im Saatgutbereich schaffen europaweit aktive Plattformen (PINTO, ILP-Vegetable, ACLP) mehr Transparenz, indem sie die Suche nach Patenten und die Aushandlung von Lizenzen vereinfachen. «Eine Patentrecherche gehört zum Geschäftsaufwand», so Mazzotta. Den Vorwurf, dass Unternehmen Patente auf Pflanzensorten registrieren könnten, lässt er nicht gelten: «Es gibt keine Patente auf ganze Sorten, sondern nur auf einzelne neue Eigenschaften von Pflanzen.» In Europa seien gerade mal 1,5 Prozent der vorhandenen Sorten von Patenten betroffen. Hingegen basieren mehr als 50 Prozent aller Produktivitätssteigerungen auf verbesserten Sorten. Neue Pflanzeneigenschaften sind forschungsintensiv und müssen deshalb geschützt werden. Dies gerade vor dem Hintergrund, dass der Klimawandel die globale Nahrungsmittelproduktion vor riesige Herausforderungen stellt. Es müssen deutlich mehr Nahrungsmittel mit weniger Ressourcen produziert werden. Doch vielversprechende Technologien wie CRISPR sind in der Schweiz und Europa verboten. «Forschung und Entwicklung findet dort statt, wo sie möglich ist. Wenn nicht in der Schweiz, dann in den USA, Australien oder Asien. Wandert dieses Know-how ab, kommt es nie mehr zurück.» Die Schweiz, so Mazzotta, müsse ihrem Forschungsstandort Sorge tragen. «Forschung und Entwicklung braucht Technologieoffenheit und Schutz des geistigen Eigentums.» Dazu gehöre auch, dass grosse wie kleine Firmen Patent-Fitness erwerben, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Denn Patentrechte gibt es überall auf der Welt.

Universitäten verdienen an Patenten

Den Bogen zur Praxis schlägt Erich Bucher, Verwaltungsratspräsident von epibreed AG. Das Unternehmen ist ein Spin-off der Universität Basel. Es verfügt über die exklusiven Kommerzialisierungsrechte eines Patents im Besitz der Universität Basel. «Die Uni Basel verdient an unserem Patent mit. Wenn wir Geld verdienen, fliesst durch unser Geschäft Geld zurück in die Forschung», sagt Bucher. Das Patent bezieht sich auf eine bestimmte Methode zur Pflanzenzüchtung. Die unter dem Namen TEgenesis bekannte Methode ermöglicht die Züchtung von stressresistenteren Pflanzen. Bekannte Stressfaktoren sind Nässe, Hitze, Trockenheit, salzige Böden oder Schädlingsbefall. Der Methode liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Pflanzen lernfähig sind. Sie passen sich langfristig neuen Begebenheiten an. Ist eine Pflanze jedoch nur kurzzeitig einer veränderten Situation ausgesetzt, wird ein Lernblocker aktiviert. Die Pflanze verändert sich dadurch nicht. Mit TEgenesis kann der Lernblocker der Pflanze temporär umgangen werden. Sie lernt, sich schnell an neue Begebenheiten anzupassen. Die so gezüchteten Pflanzen benötigen aufgrund ihrer Resistenzen weniger Ressourcen wie Wasser oder Pflanzenschutzmittel. Doch TEgenesis fällt in der Schweiz unter das Gentechnikgesetz: «Solange unsere Erfindung nicht zugelassen ist, können wir das Patent nicht nutzen», sagt Bucher frustriert. Die Zeit für den Patentschutz läuft derweil weiter ab. Seine neuesten Erfindungen lässt er deshalb nicht mehr patentieren: «Unsere neuen Erfindungen halten wir geheim. Das ist bedauerlich, denn beim Geschäftsgeheimnis wird das Wissen im Gegensatz zum Weg übers Patent nicht veröffentlicht. Andere Firmen können somit nicht darauf aufbauen.»

Der Talk zeigte, dass von der ETH bis zum Start-up ein grosses Interesse an einem wirksamen Innovationsschutz besteht. Das gilt auch für den Agrarbereich. Patente stehen aber nicht in Konflikt mit traditioneller Pflanzenzüchtung. Daran wird sich auch nichts ändern. Durch die Notwendigkeit der schnelleren Anpassung von Pflanzen an den Klimawandel werden neue Technologien an Bedeutung gewinnen. Darum führt kaum ein Weg an mehr Patentfitness vorbei: Auch KMU müssen mit Patenten umgehen und die Vorteile des Systems für sich zu nutzen lernen.

swiss-food Talk du 17 mai 2022

«Des brevets sur les semences?!»

Grâce à la transparence qu’ils créent, les brevets permettent de développer une invention. Pour un pays très axé sur la recherche comme la Suisse, ils sont une pièce maîtresse pour rester dans la course à l’innovation. Lors du swiss-food Talk du 17 mai, trois personnalités issues de la recherche, des start-ups et de l’industrie se sont exprimées sur le bien-fondé et l’importance des brevets, en particulier dans la sélection végétale.

Les brevets contribuent au transfert des connaissances scientifiques dans la société pour que celles-ci puissent déployer leur utilité à l’intérieur de celle-ci. Pour une start-up, la sécurité des investissements qui en résulte facilite le lancement d’un produit ou d’une technologie sur le marché. Grâce à leur envergure, les grandes entreprises rendent les innovations accessibles à un large public. En contrepartie, les inventeurs reçoivent une protection de l'innovation sous la forme d'un droit de commercialisation limité dans le temps. La recherche de brevets fait intégralement partie de la R&D. La transparence simplifie le développement des inventions existantes. Dans le domaine des semences, il existe pour cela des plateformes qui renseignent sur les brevets et facilitent les négociations de licences à l’échelon européen.

Les brevets, des catalyseurs

Pour Michael Hengartner, président du Conseil des EPF, le transfert des connaissances fait partie des tâches centrales d’une haute école et peut contribuer de manière significative au développement de l’économie. Ce transfert peut prendre la forme du brevet qui peut être loué en tant que licence à des entreprises ou à des spin-offs. La protection conférée par le brevet permet à ces entreprises de s’affirmer sur le marché. Le brevet est un contrat social entre la société et son inventeur. Une innovation est rendue publique et l’inventeur obtient en contrepartie un droit exclusif, limité dans le temps et dans l’espace, afin de commercialiser son invention. Dans le domaine des techniques de sélection, une crainte souvent exprimée est que celles-ci puissent déclencher une avalanche de brevets. Le professeur Hengartner ne le croit pas. «Il en ira avec la technique CRISPR comme avec les techniques PCR», affirme-t-il. Le nombre de brevets n’a jamais posé problème. «Pour la technique CRISPR, je ne constate aucun problème aujourd’hui. Les nouvelles technologies sont plus des catalyseurs que des freins. Elles stimulent l’innovation.»

Un savoir-faire qui émigre ne revient plus jamais

Le rôle du jeteur de pont entre la science et le développement est joué par Roman Mazzotta, président de Syngenta pour la Suisse et responsable de la division juridique de la protection phytosanitaire. Chaque année, des centaines de millions de francs sont investis par l’agrochimie pour mettre les innovations à la portée d’un large public, envergure oblige. Les brevets garantissent aux entreprises d’être indemnisées pour leurs importants investissements. Dans toutes les branches, l’utilisation commerciale d’un brevet par des tiers requiert un accord de licence. Dans le domaine des semences, des plateformes actives à l’échelon européen (PINTO, ILP-Vegetable, ACLP) créent la transparence en simplifiant la recherche de brevets et la négociation des droits de licence. «La recherche de brevets fait partie intégrante des charges», déclare M. Mazzotta. Il n’accepte pas le reproche selon lequel les entreprises pourraient enregistrer des brevets sur des variétés végétales: «Il n’y pas de brevets sur des variétés entières, mais seulement sur quelques nouvelles propriétés de plantes.» En Europe, 1,5% des variétés existantes seraient concernées. En revanche, plus de 50% des hausses de productivité sont dues à des variétés améliorées. La mise au point de nouvelles propriétés végétales requiert d’importants travaux de recherche, raison pour laquelle elles doivent être protégées. D’autant plus que l’industrie agroalimentaire va au-devant de gigantesques défis du fait du changement climatique. Elle devra produire beaucoup plus d’aliments, mais avec toujours moins de ressources. Des technologies prometteuses, comme CRISPR, sont interdites en Suisse et en Europe. «La R&D a lieu là où elle est possible. Si elle n’est pas possible en Suisse, elle aura lieu aux États-Unis, en Australie ou en Asie. Un savoir-faire qui émigre ne revient plus jamais.» Pour M. Mazzotta, la Suisse doit soigner sa recherche. «L’ouverture à la technologie et la protection de la propriété intellectuelle sont indispensables à la R&D.» Si elles veulent s’imposer face à la concurrence internationale, le monde des brevets ne doit plus avoir de secret pour les entreprises, quelle que soit leur taille. Car les droits des brevets existent dans le monde entier.

Les brevets font gagner de l’argent aux universités

L’interface avec la pratique est représentée par Erich Bucher, président du Conseil d’administration d’epibreed AG. L’entreprise, spin-off de l’Université de Bâle, dispose des droits exclusifs de commercialisation d’un brevet détenu par l’Université de Bâle. «Notre brevet génère un revenu pour l’Université de Bâle. Lorsque nos activités nous font gagner de l’argent, une partie retourne dans la recherche», explique M. Bucher. Le brevet porte sur une certaine méthode de sélection végétale. La méthode, connue sous le nom de TEgenesis, permet de sélectionner des plantes résistantes à des facteurs de stress, telles l’humidité, la chaleur, la sécheresse, la salinité des sols ou les attaques de parasites. La méthode repose sur le constat que les plantes ont des capacités d’apprentissage. En effet, sur le long terme, les plantes s’adaptent à de nouvelles conditions. Lorsqu’une plante est exposée seulement brièvement à un changement de situation, un gène bloquant l’apprentissage est activé, de sorte que la plante ne s’adapte pas. Avec TEgenesis, le gène qui bloque les capacités d’apprentissage de la plante est contourné. La plante apprend à s’adapter rapidement à une nouvelle situation. Devenues plus résistantes, les plantes sélectionnées ont besoin de moins de ressources, d’eau ou de produits phytosanitaires par exemple. En Suisse, cependant, la méthode TEgenesis entre dans le champ d’application de la loi sur le génie génétique: «Tant que notre invention n’est pas autorisée, nous ne pouvons pas utiliser le brevet», déplore M. Bucher. Pendant ce temps, la durée pendant laquelle l’invention est protégée continue de s’écouler. Pour cette raison, M. Bucher a renoncé à faire breveter ses dernières inventions: «Nous les gardons secrètes, ce qui est regrettable. Contrairement aux règles en vigueur avec les brevets, les connaissances ne sont pas divulguées dans le cas du secret d’affaires. D’autres entreprises ne peuvent ainsi pas développer l’invention.»

Le talk a montré qu’une protection efficace de l’innovation est dans l’intérêt de chacun, de l’EPFZ à la start-up. Cela vaut également dans le domaine agricole. Les brevets et la sélection végétale traditionnelle ne sont pas en conflit. Rien ne changera à cela. Devant la nécessité d’accélérer les capacités d’apprentissage des plantes du fait du changement climatique, les nouvelles technologies gagneront du terrain. Il devient indispensable de se familiariser avec les brevets: les PME aussi doivent apprendre à les utiliser et à exploiter le système à leur avantage.

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