Wasser wird immer knapper

Wasser wird immer knapper

Durch den voranschreitenden Klimawandel dürften die Wasservorräte nicht nur auf der Südhalbkugel, sondern auch in unseren Breitengraden knapper werden. Eine sorgfältige Planung neuer Bewässerungstechniken ist für Landwirte deshalb unumgänglich. Helfen werden digitalisierte Lösungen zur Bewässerung von Kulturpflanzen.

Freitag, 19. November 2021

Die Sommer der Jahre 2006, 2015 und 2018 haben eines gemeinsam: Sie waren ausserordentlich trocken. Für Anneliese Holzkaemper von der Forschungsstelle Agroscope ist klar, dass die Trockenheit auch bei uns angekommen ist und bereits zu Problemen führt. An einer Online-Konferenz des Schweizer Bauernverbands sagte die Wissenschaftlerin gemäss «BauernZeitung», dass die prognostizierten Sommertemperaturen um 1,5 bis 5,5 Grad steigen könnten. Dies führe auch zu einem gesteigerten Bewässerungsbedarf in der Landwirtschaft. Ohne Klimaschutz müssten Kartoffeln künftig 20-30 Prozent mehr bewässert werden. Mit Klimaschutz dagegen «nur» 10 Prozent. Klar scheint, dass die Verfügbarkeit von Wasser abnehmen wird.


Wassersparen wird wichtiger

Gemäss Holzkaemper müssten Landwirte deshalb ihre Bewässerungsinfrastrukturen überdenken und weitsichtig planen. Wassersparen wird immer wichtiger. Dies kann einerseits mit der Wahl von Pflanzenkulturen erfolgen, die weniger Wasser benötigen. Andererseits können neue Technologien dabei helfen. Wie die «BauernZeitung» schreibt, ist eine ressourceneffiziente und damit nachhaltige Bewässerung heutzutage praktisch nur mit digitaler Technologie zu erreichen. Dazu gehört beispielsweise automatisches Bewässern in der Nacht oder selbstregulierende Bewässerungsanlagen. Die Installation eines Bewässerungssystems muss auf jeden Fall sorgfältig geplant und an die jeweiligen betrieblichen Realitäten angepasst werden. Bewässerung sei keine Eintagsfliege, sondern ein Generationenprojekt.

Knappe Wasservorräte
Die Landwirtschaft braucht bereits heute 70 Prozent des entnommenen Süsswassers. Die Vereinten Nationen rechnen damit, dass in 30 Jahren vier Milliarden Menschen in Staaten mit Wasserknappheit leben werden. Um die Wasservorräte vieler Länder nicht noch stärker zu beanspruchen, muss die Wassereffizienz von Pflanzen verbessert und ihre Toleranz gegenüber Hitze und Trockenheit erhöht werden. Die forschende Industrie investiert Milliarden in tolerantere Pflanzen durch Züchtung und Pflanzenschutz.

Ähnliche Artikel

Mit der Genschere in die Zukunft – bald auch in der Schweiz?
Medien

Mit der Genschere in die Zukunft – bald auch in der Schweiz?

Die Genom-Editierung gilt als Hoffnungsträger für eine nachhaltigere, klimaresilientere Landwirtschaft. Doch die Schweiz zögert bei der Zulassung. Eine Volksinitiative verlangt gar deren Verhinderung. Doch was kann CRISPR wirklich leisten?

Weniger als 50 Prozent: Wie die Schweiz ihre Selbstversorgung verspielt
Medien

Weniger als 50 Prozent: Wie die Schweiz ihre Selbstversorgung verspielt

Die Schweizer Landwirtschaft steht massiv unter Druck. Wetterextreme, Schädlinge und immer strengere Auflagen setzen den Produzenten zu. Die Folge: Der Selbstversorgungsgrad sinkt dramatisch – besonders bei pflanzlichen Lebensmitteln. Um die Ernährungssicherheit in der Schweiz sicherzustellen, braucht es dringend wirksame Pflanzenschutzmittel.

Nur die halbe Wahrheit in der Gentech-Debatte
Neue Züchtungstechnologien Medien

Nur die halbe Wahrheit in der Gentech-Debatte

Wer nur Risiken sieht, bleibt blind für die Chancen einer neuen Technologie. Die Gentech-Gegner haben eine neue Umfrage zu den neuen Züchtungsmethoden vorgelegt, welche vielsagende Leerstellen aufweist. 

«Das BLW lässt die produzierende Landwirtschaft im Stich»
Medien

«Das BLW lässt die produzierende Landwirtschaft im Stich»

Zunehmende Schädlinge, fehlende Mittel, wachsende Bürokratie – die Kritik der Bauern am Bund ist laut und deutlich. Die Schweizer Landwirtschaft stehe am Limit, berichtet der «Blick». Die Forderung: Es braucht endlich wieder wirksame Pflanzenschutzmittel.

Weitere Beiträge aus Medien