Wissenschaftsjournalismus: Fundament für politischen Diskurs

Wissenschaftsjournalismus: Fundament für politischen Diskurs

Die Wissenschaftsredaktionen vieler Schweizer Tageszeitungen sind in den vergangenen Jahren mehr und mehr abgebaut worden. Dabei ist das Ressort gerade im Zuge der Corona-Pandemie und des Klimawandels bedeutungsvoller denn je. Damit fruchtbare Debatten auf gesellschaftlicher und politischer Ebene stattfinden können, ist Wissenschaftsjournalismus als Grundlage unentbehrlich.

Dienstag, 20. Juli 2021

Unser Alltag ist geprägt von Wissenschaft. Das zeigt sich im Moment besonders ausgeprägt an den Beispielen der Coronakrise oder des Klimawandels. Wer hätte vor Kurzem gewusst, was ein «R-Wert» ist? Wem sagte die «mRNA-Technologie» etwas? Wer hätte sich vorstellen können, dass sich Viren auch über Aerosole verbreiten? Heute prägen solche Begriffe unsere Alltagssprache. Dies ist zu einem grossen Teil Wissenschaftsjournalistinnen und Wissenschaftsjournalisten zu verdanken. Sie machen komplexe Materie aus der Welt der Wissenschaft einem breiten Publikum zugänglich.


Gemeinsames Fundament

Mit der Bedeutung des Wissenschaftsjournalismus für die Gesellschaft befasst sich die Nachrichtenagentur «Keystone SDA» in einem Beitrag. Gerade die Coronakrise zeige auf, wie wichtig die Erkenntnisse von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für Gesellschaft und Politik seien. Die Wissenschaft liefere zwar häufig keine abschliessenden Wahrheiten. Doch sie sei meistens der kleinste gemeinsame Nenner oder – wie es die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim ausdrücke – die «kleinste gemeinsame Wirklichkeit». Die Debatte funktioniere nur mit einem gemeinsamen Fundament. Um dieses Fundament der Bevölkerung zu vermitteln, bleibt Wissenschaftsjournalismus auch in Zukunft relevant.

Ähnliche Artikel

Biotechnologie als Werkzeug für den Naturschutz
Wissen

Biotechnologie als Werkzeug für den Naturschutz

Neue genomische Technologien können helfen, bedrohte Arten zu retten – vom Kastanienbaum bis zum Weissen Breitmaulnashorn.

Das Gift und die Dosis – Grosse Panik um kleine Werte?
Wissen

Das Gift und die Dosis – Grosse Panik um kleine Werte?

Die Diskussion um Grenzwerte für chemische Rückstände in Wasser und Nahrung ist oft von Missverständnissen und Emotionen geprägt. Kaum ein anderes Thema zeigt so deutlich, wie sehr Wahrnehmung und Wissenschaft auseinanderdriften. Doch was bedeuten Grenzwerte wirklich? Der Agrarpolitik-Podcast und swiss-food.ch beleuchten im Herbst 2025 in einer fünfteiligen Reihe unseren Umgang mit Grenzwerten. Den Höhepunkt bildet zum Abschluss ein Live-Podcast vor Publikum am 5. November im Bogen F in Zürich.

«Ohne Gentechnik» geht gar nicht(s)!
Wissen

«Ohne Gentechnik» geht gar nicht(s)!

Politiker und Ökoverbände schüren seit Jahren Ängste vor einer Technologie, die schon seit Jahrzehnten dafür sorgt, dass Ressourcen und Umwelt geschont und Nahrungsmittel und Kosmetika besser werden. Es ist an der Zeit, mit dieser Verbrauchertäuschung Schluss zu machen.

«Der Schutz der Kulturen ist nicht mehr gewährleistet»
Wissen

«Der Schutz der Kulturen ist nicht mehr gewährleistet»

Die Schweizer Landwirtschaft steckt beim Pflanzenschutz in der Klemme. Am Swiss-Food Talk vom 1. Juli 2025 schildern drei Produzentenvertreter, wie Verbote, fehlende Alternativen und lange Bewilligungsverfahren ihre Kulturen unter Druck setzen und die Versorgungssicherheit gefährden.

Weitere Beiträge aus Wissen