
Konservierungstechniken gegen Foodwaste
Je länger Esswaren haltbar sind, desto geringer ist die Chance, dass sie im Abfall landen. Chemische Verfahren und Verpackungsmaterialien sind zur Konservierung von Lebensmitteln von entscheidender Bedeutung. Die Firma BASF beleuchtet in ihrem Online-Magazin die Entwicklung von Konservierungstechniken und zeigt, welche Bedeutung der Chemie bei der Bekämpfung von Foodwaste zukommt. Konservierungsmittel sind ein wirksames Mittel gegen die Verschwendung.
Montag, 27. Januar 2020
Das Wichtigste in Kürze:
- Die Konservierung von Lebensmitteln ist zur Vermeidung von Food Waste entscheidend.
- Dabei spielen sowohl chemische Verfahren als auch diverse Verpackungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle.
- Je länger die Produkte haltbar sind, umso eher lässt sich ihre Verschwendung verhindern.
Die allermeisten Lebensmittel sind nur für eine sehr begrenzte Zeit haltbar. Grund dafür sind unter anderem Bakterien, die einen Zersetzungsprozess verursachen. Die Nahrung wird ungeniessbar und in bestimmten Fällen sogar gesundheitsschädigend. Bereits vor tausenden von Jahren entwickelten Menschen deshalb Methoden, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Sie lernten, dass Salz, Holzrauch oder Honig hervorragend dazu geeignet waren, um Esswaren vor dem Verderben zu Schützen. Die alten Ägypter beispielsweise verwendeten Honig auch, um wertvolles Saatgut zu konservieren.
Entwicklung von chemischen Stoffen…
Im Laufe der Zeit entwickelte der Mensch immer neuere Verfahren, um seine Lebensmittel vor dem Verderben zu schützen. Dazu gehören seit der Moderne auch verschiedene Chemikalien. Ab dem 18. Jahrhundert wurden beispielsweise die Gruppe der organischen Carbonsäuren aus natürlich vorkommenden Stoffen wie Ameisensäure, Salpeter, Salz, Beeren oder Steinkohlenteer gewonnen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts werden zur Konservierung von Lebensmitteln Nitrate, Sulfite, Benzoate und Sorbate in industriellem Ausmass produziert und bis heute verwendet. Ohne chemische Konservierungsstoffe wäre es unmöglich, Konsumentinnen und Konsumenten das gesamte Jahr über mit frischen Nahrungsmitteln zu versorgen. Beispielsweise können Äpfel, die mit dem synthetischen Pflanzenwachstumsregulator 1-MCP behandelt werden, bis zu einem Jahr gelagert werden. Synthetisch hergestellte Konservierungsstoffe retten somit grosse Mengen an Lebensmittel vor dem Verderben.
…und Verpackungen
Die Lebensmittelindustrie setzt jedoch nicht nur auf chemisch hergestellte Stoffe, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Auch mit Verpackungen werden sehr gute Resultate erzielt. Das 1951 von BASF entwickelte Styropor®erwies sich als ideales Verpackungsmaterial für gekühlte Lebensmittel mit kurzer Haltbarkeit. Einer Verpackung kann auch die Luft entzogen und mit einem Schutzgasgemisch gefüllt werden. Der Reifeprozess von Früchten lässt sich so ebenfalls verlangsamen. Verpackungen verlängern die Lebensdauer von Esswaren ohne Hilfe synthetisch hergestellter Stoffe. Das ist für Leute attraktiv, die möglichst natürliche Nahrungsmittel ohne Zusatzstoffe konsumieren möchten. Der Nachteil ist die hohe Menge an Kunststoffabfällen. Deshalb wird fleissig nach alternativen Verpackungsmaterialien geforscht, die organisch abbaubar sind. Ob Verpackungen oder Sprühmittel: Die Chemie hilft mit ihrer Forschung dabei, Esswaren haltbar zu machen und Lebensmittelabfälle zu vermeiden.
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