Industry research for large-scale sustainability
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20.04.2023

Scheuklappen versperren die Sicht aufs Ganze


Liebe Leserinnen und Leser

Die Absichten sind meist edel. Die Politik will dem «Guten» zum Durchbruch verhelfen. Doch es gibt ein Problem. Oft wird das «Gute» sehr partiell definiert. Es fehlt die umfassende Sicht. Es fehlt die Sicht auf Ziel und Folgen des politischen Eingriffs, denn jenseits der Schlagworte sieht es oft anders aus. Im letzten Newsletter haben wir die Zuckerbrot und Peitsche -Politik der Gesundheitsbehörden thematisiert. Doch der Amtsschimmel mit Scheuklappen galoppiert auch andernorts – zum Beispiel in der Handelspolitik. Betroffen ist auch die Nachhaltigkeit, wo oft die umfassende Sicht fehlt.

Sprechen wir zuerst vom Handel. Auch da wird häufig nur sehr partiell argumentiert. Und es werden sogar Volksentscheide ignoriert. 2018 wurde die Fair-Food Initiative vom Schweizer Stimmvolk mit 61 % Nein-Stimmen abgelehnt. Die Initiative wollte die Schweiz zum Mass aller Dinge machen. Nur noch nach Schweizer Kriterien produzierte Lebensmittel sollten importiert werden dürfen. Doch das Volk sagte nein. Die Stimmbevölkerung goutierte die Pläne zur Marktabschottung nicht. Sie entschied sich wuchtig gegen höhere Lebensmittelpreise. Doch die Idee, aus der kleinen Schweiz heraus auch die ausländische Produktion zu lenken, findet noch immer viele Sympathisanten. Und dies trotz berechtigter Zweifel an der Umsetzbarkeit und negativer Konsequenzen wie einer florierenden Bürokratie, Handelshemmnissen und steigenden Preisen.

So haben sowohl der Nationalrat als auch die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerates (WBK-S) eine Motion angenommen, die verlangt, dass nur noch Lebensmittel importiert werden dürfen, die mit in der Schweiz zugelassenen Pflanzenschutzmitteln produziert wurden. Begründung der Kommission: Da die Schweiz Pflanzenschutzmittel so streng reguliere, müsse sichergestellt sein, dass Schweizer Landwirte gegenüber der ausländischen Konkurrenz nun nicht im Nachteil seien. Dabei zäumt man den Amtsschimmel allerdings vom Schwanz her auf. Entscheidend ist eine risikobasierte Regulierung der Pflanzenschutzmittel. Haben sich die Bestimmungen in der Schweiz hin zu einer Nulltoleranz-Politik entwickelt, macht es noch weniger Sinn, die Schweizer Vorschriften der ganzen Welt zu verordnen. Schon gar nicht weit grösseren Agrarländern mit robusten risikobasierten Zulassungssystemen. Tatsache ist: Eine risikobasierte Regulierung im Inland würde auch gleich lange Spiesse schaffen – und dies ohne Marktabschottung und Handelshemmnisse. Das Plenum des Ständerates hat in der Sommersession die Chance, diesen schädlichen und dazu noch kaum umsetzbaren Entscheid zu kippen.

Ungleiche Regulierungen von Produktionsstandards müssen auch als Begründung für verteuernde «Swiss Finish»-Deklarationspflichten herhalten. So beschloss die WBK-S bereits 2020 eine Motion zur Einführung einer Deklarationspflicht für in der Schweiz verbotene Produktionsmethoden. Im Ständerat wurden begründete Einwände mit Verweis auf den Schweizer Absenkpfad bei Pestiziden und Nährstoffen weggefegt. Beispielsweise ist es unmöglich zu überprüfen, ob bei der Produktion des Getreides für das Mehl im Teig einer Pizza nur Pflanzenschutzmittel eingesetzt wurden, die auch in der Schweiz zugelassen sind. Was nützt eine Deklarationspflicht, die sich nicht durchsetzen lässt, lautet die berechtigte Frage. Was nützt der «Swiss Finish», wenn die Daten fehlen oder nur mit einem unverhältnismässigen Aufwand generiert werden können? Er nützt nichts und befördert nur die Unsicherheit über die ganze Wertschöpfungskette.

In eine ähnliche Richtung entgleiste die Diskussion im Ständerat über eine Motion, die eigentlich nichts weiter verlangt, als die schriftliche Angabe der Herkunft von Lebensmitteln auch im Offenverkauf. Dennoch dehnte sich die Diskussion in der kleinen Kammer auf die generelle Deklaration der Herkunft von Zutaten aus, und Agrarpolitiker argumentierten mit ungleichen Produktionsstandards in der Schweiz und im Ausland. Tröstlich bleibt immerhin, dass der Ständerat auf einen Abänderungsantrag und damit auf eine Ausweitung der Motion über den Offenverkauf hinaus verzichtet hat. Die gesetzgeberische Leitplanke für Bundesrat und Verwaltung bleibt also sehr eng. Gleichzeitig zeigt die Diskussion, dass der Geist der Fair-Food Initiative die Politik weiterhin prägt. Bei allen Nachteilen, die das bringt. Weiterhin glauben viele, dass die Welt an der Schweiz gesunden soll. Und dass es sich die Schweizer Wirtschaft und die hiesigen Konsumenten leisten können, wesentlich mehr für landwirtschaftliche Produkte zu bezahlen.

Stark von staatlicher Lenkung geprägt ist auch die Diskussion um Nachhaltigkeit. Doch immer wieder konzentrieren sich die politischen Rezepte auf Teilaspekte. Wichtige Leitlinien für die Gesetzgebung bilden kurzfristige mediale Hypes. Die Politik hüpft wie beim Rodeo herum. Und die Scheuklappen der Politik versperren die Sicht aufs Ganze. Die kurzfristige Sicht ist problematisch, weil Gesetze jahrzehntelang gelten und der Industrie Planungssicherheit geben sollen. So bleibt der politische Blick auf eine umfassende Nachhaltigkeit verstellt und damit auch ein holistisches Setzen politischer Leitplanken. Denn wegen der Kurzsichtigkeit und den Scheuklappen ignoriert der staatliche Vormund Technologien, die zur künftigen umfassenden Nachhaltigkeit beitragen werden. Im Bereich der Lebensmittel gewinnt zum Beispiel die Präzisionsfermentation an Bedeutung. Sie nutzt biotechnologische Verfahren wie die Genschere CRISPR/Cas zur Herstellung massgeschneiderter Mikroorganismen zur Produktion diverser Inhaltsstoffe. Im Lebensmittelbereich werden etwa Lab für die Käseherstellung, verschiedene Süssstoffe, Aromen oder Vitamine mittels Präzisionsfermentation hergestellt. Ferner werden solche biotechnologischen Verfahren in der Herstellung von Alternativen zu tierischen Produkten angewendet. Der Vorteil: Die Produkte lassen sich bereits heute oder in absehbarer Zukunft deutlich ressourcenschonender herstellen. Man sollte also meinen, die Politik hätte Interesse an solchen Entwicklungen. Doch ein ängstliches Mikromanagement im Biotechnologiebereich bremst diese in der Schweiz aus.

Die Präzisionsfermentation verdeutlicht, dass umfassende Nachhaltigkeit auch an die Entwicklung neuer Technologien und deren Zulassung gekoppelt ist. Auch hier wäre der Staat gut beraten, sich auf die nüchterne wissenschafts- und risikobasierte – und vor allem massvolle – Regulierung zu fokussieren und so Innovationen zu ermöglichen. Immer mehr zeigt sich, dass künftig Nachhaltigkeit auch laborbasiert ist. Der Bedeutung von «Future Food» im Lebensmittelbereich widmete sich kürzlich ein Swiss-Food Talk. Proteine gehören zu den wichtigsten Bestandteilen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung. Noch stammt der grösste Teil des von Menschen konsumierten Eiweisses von Tieren und ist in der Herstellung äusserst ressourcenintensiv. Doch dies könnte sich in Zukunft ändern. Auch die Washington Post hat darüber berichtet: «Cowless dairy is here, with the potential to shake up the future of animal dairy and plant-based milks» lautet der Titel des Artikels. Das israelische Start-up «Remilk» hat im Bereich von alternativen Milchproteinen bereits beachtliche Erfolge erzielt. Es nutzt Präzisionsfermentation, um eine Milch herzustellen, die sich von der originalen Kuhmilch geschmacklich und äusserlich nicht unterscheidet. Das Ganze ist mehr als nur Science-Fiction. Wie die SonntagsZeitung berichtet, verkauft Nestlé in den USA bereits Milch aus dem Labor und ein Schweizer Unternehmer stellt ebensolchen Käse her, der demnächst in Deutschland auf den Markt kommen soll. Die Nachhaltigkeit wird der bestimmende Erfolgsfaktor sein. Doch die Regulierung bestimmt schlussendlich, ob diese Entwicklung auch bei uns eine Chance bekommt, oder ob die Schweiz zum Nachzügler wird.

Sicher ist: Die Biotechnologie führt auch in der Landwirtschaft zu Veränderungen. Dabei geht es nicht nur um höhere Erträge. Dank Pflanzen, die mit Resistenzen gegenüber Schadinsekten ausgestattet sind, mussten Landwirte auch weniger Insektizide ausbringen. Im Zeitraum zwischen 1996 und 2022 konnte auf insgesamt 7,5 Millionen Tonnen Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. Das entspricht der 1,5-fachen Menge, die jährlich in China eingesetzt wird. Die restriktive Anwendung des gut gemeinten Vorsorgeprinzips verhindert in der Schweiz jedoch die Anwendung von umweltschonenden biotechnologischen Verfahren in der Landwirtschaft. Die Realität zeigt: Biotechnologie ist innovativ und hat einen grossen Nutzen. Innovation entsteht jedoch nicht durch staatliche Bevormundung. Wichtig sind freiheitliche und stabile Rahmenbedingungen. Nur dann investieren Firmen in neue Technologien und treiben diese voran.


Ihre swiss-food Redaktion

Les œillères empêchent de voir l'ensemble


Chères lectrices, chers lecteurs

Les intentions sont généralement nobles. La politique veut aider le "bien" à percer. Mais il y a un problème. Souvent, le "bien" est défini de manière très partielle. Il manque une vision globale. Il manque une vision de l'objectif et des conséquences de l'intervention politique, car au-delà des slogans, la situation est souvent différente. Dans la dernière newsletter, nous avons abordé la politique de la carotte et du bâton des autorités de la santé publique. Mais le cheval de l'administration avec des œillères galope aussi ailleurs, par exemple dans la politique commerciale. La durabilité est également touchée, car il manque souvent une vision globale.

Parlons d'abord du commerce. Là aussi, l'argumentation est souvent très partielle. Et les référendums sont même ignorées. En 2018, l'initiative pour des aliments équitables a été rejetée par 61 % des votants suisses. L'initiative voulait faire de la Suisse la référence en la matière. Seuls les aliments produits selon les critères suisses devaient encore pouvoir être importés. Mais le peuple a dit non. Les votants n'ont pas apprécié les projets de fermeture du marché. Ils se sont prononcés massivement contre la hausse des prix des denrées alimentaires. Mais l'idée d'orienter la production étrangère à partir de la petite Suisse trouve encore de nombreux sympathisants. Et ce, malgré des doutes justifiés sur sa faisabilité et des conséquences négatives telles qu'une bureaucratie florissante, des entraves au commerce et une hausse des prix.

Ainsi, le Conseil national et la Commission de la science, de l'éducation et de la culture du Conseil des États (CSEC-E) ont tous deux adopté une motion demandant que seuls les aliments produits avec des produits phytosanitaires autorisés en Suisse puisse être importées. Motif de la commission : comme la Suisse réglemente si strictement les produits phytosanitaires, il faut s'assurer que les agriculteurs suisses ne soient pas désavantagés par rapport à la concurrence étrangère. Ce faisant, on met la charrue avant les bœufs. Ce qui est décisif, c'est une réglementation des produits phytosanitaires basée sur les risques. Si les dispositions en Suisse ont évolué vers une politique de tolérance zéro, il est encore moins judicieux d'imposer les prescriptions suisses au monde entier. Et surtout pas dans les grands pays agricoles disposant de systèmes d'autorisation robustes basés sur les risques. Le fait est qu'une réglementation basée sur les risques à l'intérieur du pays permettrait également de lutter à armes égales - et ce sans cloisonnement du marché ni entraves au commerce. Lors de la session d'été, le plénum du Conseil des Etats a l'occasion de renverser cette décision néfaste et, de surcroît, difficilement applicable.

Les réglementations inégales des normes de production doivent également servir à justifier des obligations de déclaration "Swiss Finish" plus coûteuses. Ainsi, la CSEC-E a décidé dès 2020 de déposer une motion pour l'introduction d'une obligation de déclaration pour les méthodes de production interdites en Suisse. Au Conseil des États, les objections fondées ont été balayées en se référant à la trajectoire de réduction des pesticides et des nutriments en Suisse. Il est par exemple impossible de vérifier si seuls des produits phytosanitaires autorisés en Suisse ont été utilisés lors de la production des céréales destinées à la farine de la pâte d'une pizza. A quoi sert une obligation de déclaration qui ne peut pas être appliquée, telle est la question légitime. A quoi sert le "Swiss Finish" si les données font défaut ou ne peuvent être générées qu'au prix d'efforts disproportionné ? Il ne sert à rien et ne fait qu'encourager l'incertitude tout au long de la chaîne de création de valeur.

La discussion au Conseil des Etats sur une motion qui ne demande rien d'autre que l'indication écrite de l'origine des aliments, même en vente libre, a dérapé dans une direction similaire. Néanmoins, la discussion à la Chambre haute s'est étendue à la déclaration générale de l'origine des ingrédients, et les politiciens agricoles ont argumenté sur l'inégalité des normes de production en Suisse et à l'étranger. Il est tout de même réconfortant de constater que le Conseil des États a renoncé à proposer un amendement et donc à étendre la motion au-delà de la vente en vrac. Le garde-fou législatif pour le Conseil fédéral et l'administration reste donc très étroit. En même temps, la discussion montre que l'esprit de l'initiative pour des aliments équitables continue de marquer la politique. Avec tous les inconvénients que cela comporte. De plus, nombreux sont ceux qui pensent que la santé du monde passe par la Suisse. Et que l'économie suisse et les consommateurs locaux peuvent se permettre de payer beaucoup plus pour les produits agricoles.

Le débat sur la durabilité est également fortement marqué par l'orientation de l'État. Mais les recettes politiques se concentrent toujours sur des aspects partiels. Les battages médiatiques à court terme constituent des lignes directrices importantes pour la législation. La politique sautille comme dans un rodéo. Et les œillères du débat politique bloquent la vue d'ensemble. La vision à court terme est problématique, car les lois sont censées s'appliquer pendant des décennies et donner à l'industrie une sécurité de planification. Ainsi, la vision politique d'une durabilité globale reste obstruée et, par conséquent, la mise en place de garde-fous politiques holistiques également. En effet, à cause de sa myopie et de ses œillères, le tuteur étatique ignore les technologies qui contribueront à la future durabilité globale. Dans le domaine de l'alimentation, par exemple, la fermentation de précision gagne en importance. Elle utilise des procédés biotechnologiques tels que les ciseaux génétiques CRISPR/Cas pour produire des micro-organismes sur mesure destinés à la production de divers ingrédients. Dans le secteur alimentaire, la présure pour la fabrication du fromage, différents édulcorants, arômes ou vitamines sont produits par fermentation de précision. De plus, ces procédés biotechnologiques sont utilisés dans la fabrication d'alternatives aux produits animaux. L'avantage : les produits peuvent être fabriqués aujourd’hui ou dans un avenir proche en utilisant beaucoup moins de ressources. On pourrait donc penser que la politique s'intéresse à de tels développements. Mais une micro-gestion craintive dans le domaine de la biotechnologie les freine en Suisse.

La fermentation de précision illustre le fait que la durabilité globale est également liée au développement de nouvelles technologies et à leur autorisation. Ici aussi, l'État serait bien avisé de se concentrer sur une réglementation sobre - et surtout modérée - basée sur la science et les risques, et de permettre ainsi les innovations. Il apparaît de plus en plus que la durabilité future sera également basée sur les laboratoires. Un Swiss-Food Talk a récemment été consacré à l'importance du "Future Food" dans le domaine alimentaire. Les protéines font partie des éléments les plus importants d'une alimentation saine et équilibrée. La majeure partie des protéines consommées par l'homme provient encore d'animaux et leur production est extrêmement gourmande en ressources. Mais cela pourrait changer à l'avenir. Le Washington Post en a également parlé : "Cowless dairy is here, with the potential to shake up the future of animal dairy and plant-based milks" (La vache sans vache est arrivée, avec le potentiel de bouleverser l'avenir de la laiterie animale et des alternatives au lait à base de plantes) est le titre de l'article. La start-up israélienne "Remilk" a déjà obtenu des résultats remarquables dans le domaine des alternatives aux protéines laitières provenant d’animaux. Elle utilise la fermentation de précision pour produire un lait qui ne se distingue pas du lait de vache original en termes de goût et d'aspect extérieur. Tout cela est plus que de la science-fiction. Comme le rapporte la SonntagsZeitung, Nestlé vend déjà du lait de laboratoire aux États-Unis et un entrepreneur suisse produit un fromage de ce type qui devrait être prochainement commercialisé en Allemagne. La durabilité sera le facteur déterminant du succès. Mais c'est la réglementation qui déterminera en fin de compte si cette évolution aura une chance d'aboutir chez nous ou si la Suisse sera à la traîne.

Une chose est sûre : la biotechnologie entraîne également des changements dans l'agriculture. Il ne s'agit pas seulement d'augmenter les rendements. Grâce aux plantes dotées d'une résistance aux insectes nuisibles, les agriculteurs ont également dû utiliser moins d'insecticides. Entre 1996 et 2022, 7,5 millions de tonnes de produits phytosanitaires ont pu être supprimés. Cela correspond à 1,5 fois la quantité utilisée chaque année en Chine. L'application restrictive du principe de précaution bien intentionné empêche toutefois en Suisse l'utilisation de procédés biotechnologiques respectueux de l'environnement dans l'agriculture. La réalité le montre : La biotechnologie est innovante et a une grande utilité. L'innovation ne naît toutefois pas de la tutelle de l'État. Il est important de disposer de conditions-cadres libres et stables. Ce n'est qu'à cette condition que les entreprises investissent dans de nouvelles technologies et les font progresser.


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