Industry research for large-scale sustainability
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07.10.2023

Mehr Makro statt Mikro

Liebe Leserinnen und Leser

Ende September ging im eidgenössischen Parlament die letzte Session der Legislatur zu Ende. Der Abschied war emotional, wie Radio und Fernsehen berichten. Im Parlamentsrestaurant «Galerie des Alpes» wurde beim Apéro des Nationalratspräsidenten sogar Mani Matters Lied «Hemmige» gesungen. Einsicht zum Schluss? Hatte das Parlament doch die letzten vier Jahre eher wenig Hemmung beim Schaffen überschiessender Regulierungen gezeigt.

Zugegeben, die zu Ende gegangene Legislatur war kein Sonntagsspaziergang. Die Aargauer Zeitung schreibt von einer «historischen Legislatur» und titelt «Corona, Krieg und CS-Crash: Milizparlament am Limit». Immerhin wurde in der letzten Session der Legislatur einiges korrigiert, beziehungsweise einige Korrekturen angestossen. Da ging es um die Aufweichung der vor zwei Jahren – vor dem Ukrainekrieg – verschärften Waffenexportgesetze. Oder die ins Jahr 2025 verschobene Einführung einer Pflicht von 3,5 Prozent Ökoflächen im Ackerbau auf jedem landwirtschaftlichen Betrieb, weil nicht klar ist, wie die Anrechnung bestehender Biodiversitätsflächen oder ökologischer Massnahmen erfolgt. Und auch bei der Energiestrategie wurde mit der parlamentarischen Forderung nach einem Bundesratsbericht zu den regulatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen für einen sicheren Langzeitbetrieb der bestehenden Kernkraftwerke der «Reset-Knopf» gedrückt.

Das erweckt den Eindruck, dass sich die Politik wieder auf realistischere Ziele und die massgebenden Bedürfnisse der Menschen zurückbewegt. Thema waren die Versorgungssicherheit bei essenziellen Gütern und tragbare Preise. Das ist ein Lichtblick. Luftschlösser haben zwar ihren Reiz, doch am Ende zählen Fakten und Machbarkeit. Und es zählen vor allem die ganz konkreten Bedürfnisse und der Nutzen von Politikmassnahmen. So muss die Energiepolitik die Versorgung garantieren und die Wirtschaftlichkeit berücksichtigen. Sonst ist der Begriff «Strategie» fehl am Platz.

Es ist, wie wenn uns der amerikanische Sozialpsychologe Abraham Maslow (1908 – 1970) über die Schultern gucken würde. Grundbedürfnisse wie Versorgungssicherheit werden wieder wichtiger. Wenn die Versorgung nicht funktioniert, tritt die Selbstverwirklichung in den Hintergrund. Nun werden bei den eidgenössischen Wahlen am 22. Oktober die politischen Karten neu gemischt. Ob das Pendel tatsächlich zurückschlägt, wird sich in der neuen Legislatur zeigen. Heute würde ein funktionsfähiges Kernkraftwerk Mühleberg kaum stillgelegt. Und die Diskussion um die steigenden Krankenkassenprämien zeigt die wachsende Preissensibilität.

Wichtig wäre mehr Konstanz. Unternehmen wie Landwirtschaftsbetriebe brauchen Rechts- und Planungssicherheit. Langfristige Perspektiven schaffen günstige Voraussetzungen für Investitionen. Maschinen werden ersetzt, neue Anbauformen umgesetzt. Die Dynamik ermöglicht Forschung und Fortschritt. Nachhaltigkeit bleibt das Ziel, aber in allen drei Dimensionen – ökologisch, ökonomisch und sozial. Und dort, wo wir bereits übermarcht haben, braucht es regenerative Ansätze, beispielsweise um die Bodenfruchtbarkeit wieder herzustellen.

Die Politik ist für den verlässlichen Rahmen zuständig. Er muss vor allem die Weiterentwicklung ermöglichen. Das Lernen fördern. Mikromanagement hingegen schränkt die Entwicklung ein. Das hat sich in den letzten Jahren sowohl in der Energie-, Gesundheits- wie auch der Agrarpolitik gezeigt. Mikro ist gescheitert. Es braucht mehr Makro. Die Politik sollte den Mut zum «Reset» aufbringen und in der Gesetzgebung «Reduce to the max» zur Maxime machen.

Zudem braucht es einen nüchternen Blick auf Warnungen aller Art: Für viele Nichtregierungsorganisationen gehört Warnen zum Geschäftsmodell. Aber auch für viele Medien. Alarmismus – ohne dazugehörige Risikoabwägung und ohne Folgeabschätzung ist aber verantwortungslos und führt zu Stillstand. So geschehen in Europa bei der grünen Gentechnik – mit negativen Auswirkungen auch auf Entwicklungsländer bezüglich Lösungen mit mikronährstoffreicher Nahrung oder integriertem Schädlingsschutz.

Es gilt nüchtern anzuerkennen, dass es in den meisten Politikbereichen keine einfachen Schwarz/Weiss-Lösungen gibt. Wer tatsächlich nachhaltige Lösungen anstrebt, kommt nicht um eine sorgfältige Güterabwägung herum. Zielkonflikte müssen ausdiskutiert werden. Und jeder am Tisch muss Verantwortung übernehmen. Alarmismus ohne eigenen konstruktiven Beitrag ist destruktiv. Einfache Dogmen helfen kaum weiter. Verzicht und «Ökobevormundung» sind spätestens in der Umsetzungsphase nicht mehr mehrheitsfähig, positive Anreize und Technologieoffenheit müssen den Weg weisen. Das Zukunftsinstitut des deutschen Zukunftsforschers Matthias Horx spricht von blauer Ökologie: «Die blaue Ökologie ist eine konstruktive Ökologie, die den menschlichen Einfluss auf die Ökosphäre nicht leugnet oder ablehnt, sondern klug moderiert. Sie kombiniert Technologie, intelligente Systeme und Bewusstseinswandel zu einer neuen Veränderungslogik. Damit kann sie die alte, ideologische und polarisierte Ökologiedebatte ablösen und eine echte Transformativität schaffen, die die Menschen ergreift. Dies könnte tatsächlich die grösste Transformation unserer Epoche einläuten.» Somit auch hier: Weniger Mikro(fon) mehr Makro(sicht).

Es braucht auch in der Agrarwirtschaft weniger Mikromanagement, dafür mehr langfristig regenerative Lösungen. Dies gilt weltweit, es gilt aber auch für das Hightechland Schweiz. Auch wegen der steigenden Bevölkerung sinkt der Selbstversorgungsgrad und die Agrarfläche nimmt ab. Es braucht Ertragssteigerungen auf den abnehmenden Flächen. «Grow more from less» heisst die Lösung. Das hilft auch dem Klima: Wie Studien mehrerer deutschen Forschungsinstitute zeigen, weisen die heutigen Weizen- und Roggensorten gegenüber den Sorten von 1980 einen um 13 bis 23 Prozent niedrigeren CO2-Fussabdruck auf. Grund sind die gestiegenen Hektarerträge.

Eine holistischere Sicht braucht es auch, wenn es um eine klimafreundliche Landwirtschaft geht: bodenschonender Anbau braucht von Zeit zu Zeit Herbizide. Daher steht auch Glyphosat vor der Verlängerung um weitere 10 Jahre in der EU. Kein Blatt vor den Mund nimmt diesbezüglich der oberste deutsche Risikoforscher Andreas Hensel. Er leitet das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin. Angesprochen auf das angebliche Risiko von Glyphosat sagt er: «Es ist eigentlich ganz einfach: In dem Moment, in dem ein Pflanzenschutzmittel eine krebserregende Wirkung zeigen würde, wäre es kein Pflanzenschutzmittel mehr – sondern sofort vom Markt genommen. Die Risikobewertung sämtlicher einschlägiger Bewertungsbehörden weltweit ist ganz klar: Glyphosat hat kein krebserregendes Potenzial. Dazu gibt es mittlerweile über 2400 regulatorisch relevante Studien, in denen mehr als 50.000 Tiere untersucht wurden. Aber natürlich ist dieser herbizide Stoff für seine Zielorganismen toxisch – dafür ist er entwickelt worden.» Und nur dafür ist der Landwirt auch bereit zu zahlen. Gemäss Hensel lauert im Übrigen die grösste Gefahr für eine Vergiftung in der eigenen Küche. Mangelnde Hygiene kann tatsächlich tödlich sein.

Das eidgenössische Parlament hat in der letzten Session der Legislatur das Pendel in einigen Themen etwas austariert. Wir wünschen uns, dass diese Rückkehr zur Ausgewogenheit auch im neuen Parlament Bestand hat. Und dass wissenschaftliche Befunde beim Regulieren etwas mehr berücksichtigt werden. Beispielsweise, wenn es um die Korrektur des überbordenden Gegenvorschlags zu den beiden Pestizid-Initiativen geht, wo arbiträr niedrige Grenzwerte für nicht relevante Abbaustoffe von Pflanzenschutzmitteln beschlossen wurden, die nun für die Staatskassen belastend teure «Sanierungen» von Trinkwasseranlagen zur Folge haben. Mit einer faktenbasierten Problemanalyse kann es in der Sache vorwärts gehen – in Richtung einer beständigen und umfassend nachhaltigen Politik.

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Film und Panel-Diskussion im Kraftwerk Zürich

Genom-Editierung: Zwischen Protest und Potenzial

Wohin geht die Reise bei der grünen Gentechnik? Was sind die Möglichkeiten der neuen Züchtungstechnologien im Kontext globaler Ernährung? Und welche Chancen ergeben sich für die Schweizer Landwirtschaft? Darüber diskutiert unter der Leitung von Moderator Reto Brennwald ein Panel von Fachleuten.

  • Dr. Angela Bearth, Consumer Behavior Group ETH Zürich und Vizepräsidentin Forum Genforschung (SCNAT)
  • Gabi Buchwalder, Vorstand Sorten für morgen
  • Prof. Dr. Beat Keller, Institut für Pflanzen- und Mikrobiologie, Universität Zürich
  • Prof. Dr. Dr. Urs Niggli, Präsident Institut für Agrarökologie

Vor der Panel-Diskussion zeigen wir Ihnen den Film Food Evolution von Scott Hamilton Kennedy.

07.10.2023

Il est temps de prendre un peu de hauteur

Chère lectrice, cher lecteur,

Au Parlement fédéral, la dernière session de la législature s’est achevée fin septembre. Aux dires des médias, les adieux furent chargés d’émotion. Sous la Coupole, au grand café de la «Galerie des Alpes», des députés ont même chanté le titre «Hemmige» (retenue) de Mani Matter. Ultime éclair de lucidité? En quatre ans, le Parlement n’a guère fait preuve de retenue avec ses réglementations à tout-va.

Certes, la législature qui a pris fin n’a pas été une promenade de santé. Dans un article paru sous le titre «Corona, guerre et effondrement du CS: le parlement de milice à ses limites», l’Aargauer Zeitung qualifie cette législature d’historique. La dernière session a malgré tout permis d’apporter ou d’enclencher quelques corrections. Le Parlement a assoupli les dispositions législatives sur l’exportation du matériel de guerre, qu’il avait durcies il y a deux ans avant la guerre en Ukraine. Il a également décidé le report en 2025 de l’exigence de 3,5 pour cent de surfaces de promotion de la biodiversité dans les grandes cultures, en raison du flou sur la façon de prendre en compte les surfaces ou les mesures de promotion de la biodiversité. Enfin, concernant la Stratégie énergétique, il a appuyé sur la touche «Réinitialisation» en chargeant le Conseil fédéral d’élaborer un rapport sur les conditions-cadre réglementaires et financières pour permettre une exploitation sûre à long terme des centrales nucléaires.

Il en naît l’impression que la politique revient à des objectifs plus réalistes et aux besoins essentiels de l’individu. Il fut question de la sécurité de l’approvisionnement des biens essentiels et de la supportabilité des prix. C’est une lueur d’espoir. Les châteaux en Espagne ont certes leur attrait, mais ce qui compte au final, ce sont les faits, ce qui est réalisable et, surtout, les besoins concrets et l’utilité des mesures politiques. La politique énergétique doit ainsi garantir l’approvisionnement et tenir compte du rapport coût-utilité. À défaut, le terme de stratégie est dévoyé.

On dirait que l’ombre du psychologue américain Abraham Maslow (1908 – 1970) plane au-dessus de nous. Les besoins fondamentaux, telle la sécurité de l’approvisionnement, reprennent la place qui leur revient. Si l’approvisionnement ne fonctionne pas, la réalisation de soi est reléguée à l’arrière-plan. Lors des élections fédérales du 22 octobre, les cartes politiques seront rebattues. Nous verrons si le rééquilibrage s’opérera durant la nouvelle législature. Aujourd’hui, l’arrêt d’une centrale nucléaire en parfait état de marche, comme l’était celle de Mühleberg, ne serait guère imaginable. Et la discussion sur la hausse des primes d'assurance maladie montre que la population est de plus en plus sensible au niveau des prix.

Il faudrait plus de constance. Les entreprises telles les exploitations agricoles ont besoin de la sécurité du droit et de la planification. Des perspectives à long terme créent des conditions favorables aux investissements. Pour remplacer des machines ou mettre en œuvre de nouvelles méthodes de culture. Le dynamisme favorise la recherche et le progrès. L’objectif est toujours le développement durable, mais dans ses trois dimensions, écologique, économique et social. Et là où les ressources sont déjà épuisées, il faut se tourner vers les méthodes régénératives, par exemple pour restaurer la fertilité des sols.

Il incombe à la politique d’établir un cadre fiable. Celui-ci doit d’abord permettre d’aller de l’avant. D’encourager l’acquisition des connaissances. La gestion à la petite semaine est limitative. On l’a vu au cours des dernières années dans la politique énergétique, la politique de la santé et la politique agricole. La politique à ras les pâquerettes a échoué. La politique doit prendre de la hauteur. Elle devrait avoir le courage d’appuyer sur la touche «Réinitialisation» et faire sienne la devise «Reduce to the max» dans la législation.

Il convient aussi de garder son sang-froid face aux mises en garde de toutes sortes: pour de nombreuses ONG, l’alarmisme fait partie du modèle d’affaires. Il en va de même pour de nombreux médias. L’alarmisme, en dehors d’une pesée des risques et d’une analyse d’impact, est toutefois irresponsable et mène à l’immobilisme. C’est ce qui s’est produit en Europe avec le génie génétique vert, avec des répercussions négatives y compris sur les pays en développement dans les domaines de l’alimentation enrichie en micronutriments et de la protection intégrée des cultures.

Dans la plupart des domaines politiques, il n’y a pas de solutions simples en noir et blanc. C’est ainsi. Ceux qui veulent des solutions durables ne peuvent faire l’économie d’une pesée soigneuse des intérêts. Les conflits d’intérêt doivent être discutés sous tous leurs aspects. Et tous les participants à la discussion doivent assumer leurs responsabilités. Sans contribution constructive, l’alarmisme est destructeur. Les dogmes simplistes ne font guère avancer. Au plus tard lors de la phase de mise en œuvre, le renoncement et la «mise sous tutelle écologique» ne recueillent plus la majorité. Des incitations positives et l’ouverture à la technologie doivent montrer la voie. L’institut de recherches prospectives du chercheur allemand Matthias Horx parle d’écologie bleue: «L’écologie bleue est une écologie constructive qui gère intelligemment l’influence humaine sur l’écosphère, sans la nier ni la rejeter. Elle allie la technologie, les systèmes intelligents et l’évolution des mentalités pour initier une logique de transformation. Elle peut ainsi se substituer au vieux débat idéologique polarisé et créer une dynamique de transformation qui s’emparera de la société tout entière. Elle pourrait effectivement lancer la plus grande transformation de notre époque.» Ici comme ailleurs, il est temps de prendre un peu de hauteur.

Dans l’agriculture aussi, le micromanagement doit céder la place à des solutions régénératives à long terme. C’est une nécessité à l’échelle de la planète, et une nécessité aussi en Suisse, pays de haute technologie. En raison notamment de la croissance démographique, le taux d’autoapprovisionnement recule et les surfaces agricoles diminuent. Il faut accroître les rendements sur des surfaces toujours plus restreintes. «Grow more from less», comme l’on dit. C’est aussi bon pour le climat: comme le montrent des études de plusieurs instituts de recherche allemands, l’empreinte carbone des variétés de blé et de seigle a diminué de respectivement 13 et 23 pour cent entre 1980 et aujourd’hui. Grâce à la hausse des rendements à l’hectare.

Une agriculture respectueuse du climat a aussi besoin d’une vue plus holistique. Si l’on veut des cultures qui ménagent le sol, il faut appliquer des herbicides de temps à autre. La Commission européenne envisage d’ailleurs de reconduire l’autorisation du glyphosate pour dix années. Le directeur de l’Institut fédéral d’évaluation des risques à Berlin, Andreas Hensel, s’est montré très clair. Alors qu’il était interrogé sur la question du risque supposé du glyphosate, il a déclaré: «C’est simple: un produit phytosanitaire qui présenterait des effets oncogènes ne serait plus un produit phytosanitaire. Il serait immédiatement retiré du marché. L’évaluation des risques réalisée par toutes les autorités d’évaluation dans le monde est limpide: le glyphosate n’a aucun potentiel cancérigène. Il existe à ce sujet plus de 2400 études sur plus de 50 000 animaux. Certes, cet herbicide est toxique pour les organismes cibles. C’est dans ce but qu’il a été développé.» Et c’est pour cette raison que les agriculteurs sont prêts à en débourser le prix. Selon M. Hensel, le plus grand risque d’intoxication se trouve dans la cuisine. Car le manque d’hygiène peut être mortel.

Lors de la dernière session de la législature, le Parlement fédéral a opéré un rééquilibrage dans quelques domaines. Nous souhaitons que ce retour à l’équilibre reste de rigueur dans le nouveau Parlement. Et que les faits scientifiques soient un peu plus considérés lors de l’adoption des réglementations. Par exemple afin de corriger le contre-projet démesuré aux deux initiatives pesticides: la décision d’abaisser à des niveaux arbitrairement bas les valeurs-seuils applicables aux produits de dégradation des produits phytosanitaires se traduit à présent par de coûteux «assainissements» des réseaux de distribution d’eau potable pour les caisses des collectivités publiques. Une analyse factuelle des problèmes permettrait de faire avancer les choses, dans le sens d’une politique durable et globale.

La rédaction de swiss-food

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