Glossar

Giftcocktail

Der Giftcocktail ist ein medial wirksames Wort für das Auftreten von Rückständen mehrerer Pflanzenschutzmittel in einer Probe. In der Toxizität meist überbewertet, waren in der Vergangenheit Berichte über Lebensmittel mit sogenannten «Mehrfachrückständen» ein Nichtverkaufsargument erster Güte. Pestizide haben ausgeprägte chemische und biologische Eigenschaften und sind deshalb streng reguliert. Die Lebensmittelgesetzgebung in der Schweiz und in Europa hält explizit fest, dass Pestizidrückstände keine schädlichen Wirkungen auf Menschen haben dürfen – auch keine kumulativen und synergistischen Effekte.

Die für die Lebensmittelsicherheit zuständigen Behörden sind für die Konsumentensicherheit und die Beurteilung des potenziellen Gesundheitsrisikos zuständig, das von Pestiziden in der Ernährung ausgeht. Sie berücksichtigen dabei sowohl die Toxizität der einzelnen Substanz (Gefahr) als auch die für die einzelnen Lebensmittel und verschiedene Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung zu erwartenden maximalen Pestizidwerte (Exposition). Konsumentinnen und Konsumenten können sehr geringen Mehrfachpestizidrückständen durch den Konsum von Lebensmitteln und Trinkwasser ausgesetzt sein.

Der aktuelle Konsens geht davon aus, dass synergistische Effekte im Rahmen der Ernährung üblicherweise nicht auftreten. Gemäss den verfügbaren wissenschaftlichen Daten ist es unwahrscheinlich, dass die mit der Ernährung aufgenommenen Pestizidrückstandmischungen für den Menschen ein inakzeptables Gesundheitsrisiko darstellen, vorausgesetzt, dass die einzelnen Komponenten dieser Mischungen auf der Grundlage der etablierten Risikobewertungsansätze angemessen reguliert sind.